Ringen "um Einheit und Freiheit"/Die Furche und der Staatsvertrag

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Die Furche hat in der heimischen Publizistik bei der Lancierung von Ideen und Kritik zur Genesis des Staatsvertrags, und später bei der Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Geschichte des Staatsvertrags immer wieder eine herausragende Rolle gespielt, wie Professor Stourzhs reichem Anmerkungsapparat zu entnehmen ist: * Im Sommer 1946 schickte Heinrich Raab, der Bruder von Julius Raab, eine Denkschrift zur österreichischen Neutralität nach Schweizer Vorbild an Bundeskanzler Leopold Figl mit Bitte um Veröffentlichung in der Furche. Figl sandte das Elaborat an Chefredakteur Friedrich Funder, der es aber nie publizierte - Stourzh vermutet, wegen eines Einspruchs von Außenminister Karl Gruber (S. 254 f.).

* Der pensionierte Diplomat Theodor Hornbostel stand 1954/55 den wirtschaftlichen Belastungen, die Österreich durch den Staatsvertrag erwachsen würden, sehr kritisch gegenüber. Er war mit Funder in Kontakt, der am 20. 3. 1954 diese Kritik an prominenter Stelle in der Furche aussprach (vgl. Bibliographie).

* Der österreichische Botschafter in Moskau, Norbert Bischoff, der im Frühjahr 1955 bei der Auslotung der neuen Österreich-Politik des Kremls eine zentrale Rolle spielte, faßte die dramatischen Ereignisse zum ersten Mal in einem Artikel für die Furche zusammen, der am 4. Juni 1955 gedruckt wurde (vgl. Bibliographie).

* Zum 25-Jahr-Jubiläum des Staatsvertrags schilderte Gerald Stourzh präzise das Ablauf-Programm, den sogenannten "Operationskalender" der Neutralitätserklärung von Regierung und Parlament nach Abschluß des Staatsvertrages (14. Mai 1980; vgl. Bibliographie).

* Auf der Grundlage neuer anglo-amerikanischer Dokumente veröffentlichte wiederum Stourzh einen Jubiläumsartikel zum 30. Jahrestag des Staatsvertrags: "Rückblick auf den April 1955: Der lange Weg zur âSchweizer Formel'" (19. April 1985; vgl. Bibliographie).

* Günter Bischof stellte in einem Furche-Artikel zum ersten Mal auf der Grundlage neu geöffneter Akten aus dem Londoner "Public Record Office" die übertriebenen Ängste der britischen Diplomatie angesichts der bilateralen sowjetisch-österreichischen Verhandlungen im Frühjahr 1955 dar: "Infiltration statt Okkupation: Britische Ängste anno 1955" (14. Februar 1986; von Stourzh unbeachtet, vgl. S. 384).

* Auf Einladung der Furche faßte Günter Bischof am 18. März 1993 den Forschungsstand zur "Moskauer Deklaration" zu deren 50. Jahrestag zusammen und löste mit diesem Artikel und einer längeren Fassung in der Zeitschrift "Zeitgeschichte" eine anhaltende Kontroverse aus, auf die auch Stourzh ausführlich eingeht (S. 26). G. B.

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