Organspende

"Ein Stück Leben"

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Sich mit Organtransplantation auseinanderzusetzen, bedeute, sich auf ethisches Glatteis zu begeben, beschreibt Zoran Dobrić in „Ein Stück Leben“. Dem Autor gelang eine präzise Analyse dieser Kontroverse.

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Sich mit Organtransplantation auseinanderzusetzen, bedeute, sich auf ethisches Glatteis zu begeben, beschreibt Zoran Dobrić in „Ein Stück Leben“. Dem Autor gelang eine präzise Analyse dieser Kontroverse.

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Es sind nicht das Blut, der geöffnete menschliche Körper oder die Leichen, denen man begegnet, die einem zusetzen, wenn man sich mit dem Thema Organspende beschäftigt, schreibt Zoran Dobrić in der Einleitung von „Ein Stück Leben“. Es sei auch nicht der Tod oder das Sterben-Müssen. Vielmehr seien es die Konflikte, die Widersprüche, das ethische Glatteis, die Ängste, Zweifel und Überzeugungen, die sich offenbarten.

Während Zoran Dobrić für seine Reportage, die er in Buchform erweitert hat, recherchiert, begegnet er Patient(innen), Familienangehörigen, Ärzt(innen), Laborant(innen), Datenverarbeiter(innen) und erkennt: Jeder hat seine eigene Sichtweise. Was ist richtig, was falsch? Dobrić zeigt auf, wie schwer es ist, hiervon eindeutige Antworten zu finden.

Diskrepanz zwischen Staaten

Da ist Ulf Scheriau. Finanzjurist aus Kärnten. Ihm wird sein künstliches Herz entnommen und das eines hirntoten Patienten implantiert. Dobrić erzählt Scheriaus Geschichte. Man erfährt, wie es dazu kam, dass er sich auf die Transplantationsliste setzen lassen musste. Dann leitet er über, setzt sich auseinander mit Hirntoddiagnostik. Den Leser(innen) wird eine Szene aus dem Spital skizziert. Ärzte debatttieren über einen so genannten Hirntod-Kandidaten. Das ist eine Person, die noch um ihr Leben kämpft und den Kampf wohl verlieren wird.

Die Angehörigen wüssten oftmals noch nichts von dem Zustand des Menschen. Dobrić beschreibt das flaue Gefühl, das aufkommt. Wie kann man über eine potentielle Organentnahme spekulieren, wenn der Mensch noch lebt?

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