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Osterreichische Kunst

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In den Räumen des Kulturreferats Mariahilf (VI., Getreidemarkt 1) sind bis Ende April eine größere“ Anzahl von Werken des Wiener Malers Anton F i 1 k u k a ru sehen, der seit einigen Jahren seinen ständigen Wohnsitz in Alt-Aussee hat, wo er, in engster Verbindung mit der Natur, seine stimmungsvollen Landschaften und figu-ralen Themen malt. Am stärksten kommt seine Eigenart in großformatigen Landschaften zur Geltung, die in ihrem feinen farbigen Zusammenklang und in der köstliehen Wiedergabe atmosphärischer Stimmungen mitunter meisterhaft sind. „An der alten Donau“, der Ausseer „Wintermorgen“, „Gewitter am Dachstein“ und einige Wienerwaldmotive' verdienen ganz besondere Hervorhebung Auch in seinen figuralen Kompositionen gibt die beseelte Landschaft den Grundakkord des malerischen Bildaufbaues. Das bäuerliche Volk unserer Heimat hat es Filkuka besonders angetan. Von großer Eindringlichkeit sind auch seine Bisterzeichnungen, ausgezeichnete Bildnisse, unter denen die Porträts des Hofrat Ankwicz, Altmeisters Kienzl und eines englischen Offiziers erwähnenswert erscheinen. Erfreulich ist die unaufdringliche österreichische Note in allen Arbeiten des Künstlers.

Am 4. April 1946 starb in Wien hochbetagt der akademische Bildhauer Paul P a i n 11, ein Lieblingsschüler Rudolf Weyrs, der mit Redit den Namen des letzten österreidiischen Barockmeisters verdiente. In Olmütz im Jahre 1862 als Sproß einer alten Offiziersfamalie geboren, war Paintl so richtig ' die Inkarnation liebenswürdigen österreichischen Kunstschaffens. Fast in allen größeren Städten der alten Donaumonarchie sind Werke aus seiner Meisterhand zu finden, auch in Wien gibt es eine große Zahl bildhauerischer Arbeiten Paintls, von denen leider einige dem Wüten der Bombenangriffe zum Opfer fielen. Das Erzbischöfliche Palais enthält die Putten am Geländer des Stiegenaufganges und den Brunnen im Wintergarten, das Museum der Stadt Wien besitzt das auch lokalhistorisch wertvolle Relief „Bäckerschupfen“. Der schöne Kreuzweg in der Kaasgrabenkirche, die „Rosenkranzkönigin“ ober dem Haupteingang der Hetzendorfer Rosenkranzkirche und die Statue des „Heiligen Petrus“ in der Kirche Kaisermühlen sind allgemein bekannt, ohne daß man sich ihres Schöpfers erinnert.' Zu seinen größten plastisdien Werken gehörten die beiden vier Meter hohen Figuren der Musik und Schauspielkunst in der alten Sängerhalle' im Meidlin-ger Dreherpark. Paul Paintl verdient es, daß man sich seiner in einer Zeit, in der sich Österreich wieder auf sein ureigenstes Wesen • zu besinnen beginnt, mit Dankbarkeit und Aditung erinnert

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