3 Aufmacher.jp - © Foto: Herwig Zens / Landessammlungen NÖ

Zens, Goya und die anderen

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Am österreichischen Künstler Herwig Zens kommt man in Krems derzeit nicht vorbei. Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen, um angemessen in sein Œuvre eintauchen zu können.

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Am österreichischen Künstler Herwig Zens kommt man in Krems derzeit nicht vorbei. Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen, um angemessen in sein Œuvre eintauchen zu können.

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Sowohl die Landesgalerie Niederösterreich als auch das Forum Frohner widmen sich derzeit Herwig Zens. Unter dem Titel „Zens trifft Frohner. Und der Tod lacht mit“ liegt das Besondere dieser Präsentation „in der spannenden Gegenüberstellung von kleinformatigen Druckgrafiken und monumentalen Gemälden, die den recht wienerischen Blick von Zens und Frohner auf die Themen Tod und Lust widerspiegeln“, so Elisabeth Voggeneder, Kuratorin und künstlerische Leiterin des Forums Frohner.

Die Fragen der menschlichen Existenz zwischen den beiden Polen von Eros und Thanatos wurden von beiden Künstlern stets thematisiert, wobei immer wieder Berührungspunkte entstanden, da sich beide der Natur des Menschen verpflichtet fühlten. Die Spannung in der Ausstellung entsteht durch den Kontrast, etwa beim Motiv „Der Tod und das Mädchen“, das ja bereits seit dem 16. Jahrhundert ein beliebtes Sujet in Musik, Literatur und bildender Kunst ist; bei Frohner abgehandelt unter anderem im monumentalen Gemälde „Der Tod und ein Mädchen“ (1988), das zudem noch dominant an der schmalen Front vis-à-vis der Eingangstüre des Ausstellungsraumes hängt. Der Tod, dargestellt als Skelett, trägt eine übergroße weibliche Figur, deren körperliche Präsenz alles dominiert. Wie häufig bei Frohner stehen das Körperliche und der Geschlechterkampf im Zentrum.

Tod mit Augenzwinkern

Zens hingegen setzt auf einen eher humoristischen Zugang. Bei „Der Tod und das Mädchen. Wer wird denn da so wasserscheu sein?“ (Radierung und Aquatinta, 2009) sitzt der Tod in einer Badewanne und versucht, ein Mädchen hineinzuziehen. Schon der Titel gibt dem Ganzen einen Kick.

Der Künstler betrachtete den Tod sehr häufig mit einem Augenzwinkern. Bestes Beispiel dafür ist ein Holzsarg, der viele Jahre in seinem Arbeitsraum stand und an dem er, Erzählungen zufolge, seine Pinsel abwischte, wodurch der Sarg im Laufe der Zeit zu einer sehr farbenfrohen Skulptur mutierte, die aktuell in der Ausstellung in der Landesgalerie neben einem ebenfalls knallig bemalten Piano als Eyecatcher fungiert.

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