
„Esther und Salomon“: Soundtrack eines Sommers
Mit lyrischer Prosa berührt Elisabeth Steinkellner im Jugendbuch „Esther und Salomon“ das Unaussprechliche im Leben ihrer Figuren.
Mit lyrischer Prosa berührt Elisabeth Steinkellner im Jugendbuch „Esther und Salomon“ das Unaussprechliche im Leben ihrer Figuren.
Nichts stimmt hier. Elisabeth Steinkellner setzt ein Moment der Irritation an den Beginn ihres neuen Jugendromans. Obwohl man mit der kurzen, darauffolgenden Passage den Eindruck bekommen könnte: Hier stimmt doch alles. Hier stimmt doch alles überein mit den Konventionen der Jugendliteratur: Es ist Sommer. Die weibliche Ich-Erzählerin macht Urlaub am Meer. Die jüngere Schwester liebt Arielle. Die Eltern liegen einander in den Haaren. Und der Klappentext verrät, dass es auch um Flucht gehen wird. Alles wie gehabt?
Nichts stimmt hier.
In der österreichischen Literatur hat sich Elisabeth Steinkellner als gleichermaßen zurückhaltende wie stilprägende, neue Stimme etabliert. Ihr sprachsensibles und von lyrischen Schattierungen beeinflusstes Werk überschreitet Grenzen auch dort, wo die ästhetischen Ausdrucksmittel belletristischer Werke über die (Schrift-)Sprache hinausreichen. Doch anders als zum Beispiel Judith Schalansky spiegelt Elisabeth Steinkellner die unterschiedlichen Möglichkeiten, sich selbst zu artikulieren, auf die Ebene ihrer Figuren.