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Zweimal Lehar

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Daß die Veroperung der Operette trotz der begabtesten Versuche Franz Lehars in eine Sackgasse führt, beweisen die Aufführungen seiner letzten Werke, wie ,£ as Land des Lächelns“ in der Volksoper, darin die beiden Hauptdarsteller ihr Fach ganz prominent verkörperten: Adolf Dallapozza (Prinz Sou-Chong), ganz Oper, und Margit Schramm (Lisa), ganz Operette. Beide Ftile liefen ungemischt nebeneinander her und erreichten so wenig wie das

Liebespaar ein Happy-End. Wenn dazu noch gesagt werden muß, daß Guggi Löwinger (Soubrette) und das Ballett, besonders mit dem eleganten Tanz des Gold-und-Silber- Walzers, die unmittelbarsten Wirkungen erzielten und der Schlager „Dein ist mein ganzes Herz“ dreimal wiederholt werden mußte, erweist sich die tragende Substanz der Operette doch der manchmal opern- haft fließenden Musik überlegen. Dirigent war Anton Paulik,

Das Raimund-Theater hat daher richtig die Aufführung der „Giu- ditta“, des letzten Werkes von Lehär, das in der Staatsoper urauf- geführt wurde (1934), trotz der noch stärker zur Oper hinstrebenden Musik betont als Operette gestaltet und just dadurch an mehr als einer Stelle Opemhaftigkeit erzielt, besonders in den Duetten von Anna Goutos und José Maria Perez. In der gelockerten Darstellungsweise kamen auch Nera Nicol und Peter Lindner als Buffopaar, Inge Karsten als Etablissementinhaberin und Paula Elges als Tavemenwirtin gut und erfrischend heiter zur Geltung. Das Ballett war eine Augenweide, im besonderen das Solotänzerpaar Vera Avratova und Franz Mulec. Die Schlußszene ist allerdings szenisch nicht sehr befriedigend und erscheint etwas gewaltsam. — Die musikalische Leitung hatte Herbert Mopa.

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