So viel Geld kostet die Festwo-chen-Burgtheater-Co-Produkti-on „Der Bauer als Millionär”, sagte der sparpaketgeschockte Herr Wulzenhofer, als er die Kostenermittlung den Gazetten entnommen hatte.
„Tuans Ihnen nix an”, grunzt der nachsichtige Herr Hirte - seines Zeichens Kulturmensch der Gemeinde, „Thiater kostet eben Geld - und was san scho zwölf Millionen für ein Feuerwerk des Humors, das noch mehr Stückln spielt als die Krachereien in Bregenz und in Mörbisch zusammen. Das Auge, lieber Freund, das Auge muß befriedigt werden, net das Ohr, oder gar die tepperte Sucht, ein Stück im Original zu sehen. Originell muaß sein, net ori-ginäu.”
Und originell war der Herrmann schon, als er noch die Blasmusik der alten Pseudo-Deutschmeisterkapelle dirigiert hat. Da hat er's ja krachen lassen, und die Wiener haben ihm den Ehren-Kosenamen „der blecherne Furtwängler” verliehen. Das war noch Dankbarkeit! Aber heute? Jetzt dreschen's hin auf den armen Mann (und seine Alte), wie wenn er was verbrochen hätt'. Dabei hat er's ja guat g'mant. Oder soll er die „Jugend” sympathisch machen, bei de Gfraßter, was ma jeden Tag siecht? „Spricht norddeutschen Dialekt”, oder so, hat der Baimund g'sagt, weil er woll'n hat, daß die Krones Theres die Boll'n der Jugend spült. Die war nämlich a Piefkenesin, wissen'S -und der Herr Dichter is a bissl g'flog'n auf sie.
Und zwölf Millionen? Mein Gott - s' Hundstrümmerln wegrama is a net umasunst. Wiea i Ihna sag' -Theater muaß teuer sein. Was glauben'S, was allane der Tscheep, mit dem der Gessler im Burgtheater auftritt, kost? Na sehn'S. Und ohne Tscheep - a Wilhelm Teil? Ausg'schlossen in der heitign Zeit. Da wird ma von die Feuletonisten im Bruaderland, aber a bei uns in de besseren Greise als Provinztrottel gebrandmarkt. Wolln'S des? Was ma-nen'S, der Herrmann hätt' bei (Je Deutschmasta bleim solin? Was reden'S denn da daher - was hätten ma denn dann mit der Marie g'macht? Studentenfreifahrten eppa? No also!
