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Bei Blauracke, Hase und Akelei

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(Albertina Wien, Wien 1., Augustinerstraße 1; bis 30. Juni) Als noch Naturtreue Wahrhaftigkeit und Wert des Kunstwerkes bestimmten, da entstanden erstaunlicherweise Werke, die alle Strömungen, Vorlieben und Verteufelungen von Jahrhunderten unangefochten überdauerten. Lehrt diese Tatsache nicht: Welche Sache man auch immer angeht, man muß sie ganz tun?!

So ganz tat sie Albrecht Dürer in seinen Tier- und Pflanzenstudien, aber auch all die, die ihm in einer Welle der Begeisterung fünfzig Jahre nach seinem Tod in der sogenannten „Dürer-Renaissance” nacheiferten.

Diese Bewegung zu Ende des 16. Jahrhunderts wurde in erster Linie von Künstlerpersönlichkeiten wie Hans Hoffmann und Georg Hoefnagel getragen. Kopien, Nachahmungen, Paraphrasen und Fälschungen zu Dürers vielbewunderten Studien entstanden in großer Zahl und hoher Qualität, sodaß selbst einschlägige Experten getäuscht werden konnten.

Für den Ausstellungsbesucher bedeutet es ein großes Vergnügen, selbst mit kriminalistischem Scharfblick Dürer-Originale mit Arbeiten desselben Sujets anderer Künstler, die sich bewußt an ersterem orientiert haben, zu vergleichen. Von den 93 Exponaten dieser herrlichen Ausstellung sind 77 Leihgaben, der Katalog ist ebenso schön wie umfangreich.

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