Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Unerschöpfliche Albertina
Wie alljährlich so sind auch heuer in der Albertina während der Sommermonate eine Anzahl von Meisterwerken' „Von Dürer bis Picasso“ ausgestellt, die sonst nur den Besuchern des Studiensaales zugänglich sind. Und abgesehen von immer wieder gezeigten .hervorragenden Blättern findet man in der diesjährigen Auswahl erneut eine erstaunlich , große Anzahl selten zu sehender oder nie gezeigter Blätter, die den unerschöpflichen Reichtum dieser einmaligen graphischen Sammlung, ihren einzigartigen Rang auf der Welt beweisen.
So steht man bewundernd vor nicht weniger als elf Dürer-Zeichnungen, ebenso vieler» Rembrahdt.s, vor Blättern von Holbein dem Älteren und seines Sohnes, vor Meisterwerken Michelangelos und Raffaels,
Breughels und Leonardos, Boschs und Clouets. Daneben findet man ebenso Bekanntes und Unbekanntes von Rubens, Pisaneilo, Daniel Hopfer, Francesco Bonsignari, Morone, Tizian, Lorenzo Lotto, Paolo Veronese Primaticcio, Agostino Car-racci, Guercdno, Gallot und Anthonis van Dyck, der mit zwei besonders überraschenden Blättern, der „Kreuzaufrdchtung“ und einer „Landschaft“ vertreten ist. Das 18. Jahrhundert wird dagegen etwas schwach durch Troger und Maul-pertsch repräsentiert, stärker durch Guardi und Cänalefto. Die Auswahl des 19. Jahrhunderts — die deutschen Nazarener und die österreichischen Aquarellisten — wirkt aber in dieser Umgebung teilweise als starker Abfall, darüber können auch die Blätter der Franzosen, darunter der prächtige Cezanne, nicht hinwegtäuschen, wie auch das 20. Jahrhundert nicht nur durch erlesene Blätter vertreten ist (zum Beispiel Caim-pigli). Aber alles in allem: eine hinreißende und wunderschöne Ausstellung, die gerade im Vergleich mit den Schätzen aus Budapest beweist, von welch unerhörtem, früh gegründetem Reichtum die Albertina ist.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!