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Bis ins Mark getroffen

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Die Strukturprobleme der Steiermark schlagen deutlich auf die Wirtschaftsentwicklung durch. Im Vorjahr lag das Bundesland beim Wirtschaftswachstum im Österreich-Vergleich abgeschlagen an letzter Stelle. Bei der Brutto-Wertschöpfung konnte die Steiermark nur um 3,8 Prozent zulegen, während im Bundesschnitt sechs Prozent erzielt wurden.

Die Steiermark und — in gemilderter Form — Niederösterreich mit ihren „alten Industriegebieten“ bekamen voll die flaue Konjunkturentwicklung zu spüren, hingegen konnte die Wirtschaft in Wien, Salzburg, Vorarlberg und Tirol trotzdem noch kräftig zulegen.

Die Wirtschaftsforscher sind um eine Erklärung nicht verlegen: Die Verlangsamung des Wachstums sei 1986 vom Export ausgegangen, speziell vom Export bei

Grundstoffen wie Stahl, Holz und Papier. Gerade das war ein schwerer Schlag für die Steiermark.

Daneben hat auch noch der private Konsum ausgelassen: Während sich bundesweit Konsum und Sparbuch den Einkommenszuwachs zur Hälfte geteilt haben, wanderte in der Steiermark ungleich mehr Geld in die Banken, was nicht nur auf eine höhere Sparneigung zurückzuführen ist. Denn speziell in den Krisenregionen verzeichneten Geldinstitute eine Welle von vorzeitigen Tilgungen ausstehender Kredite. Das bekam der Handel zu spüren.

Einziger Lichtblick: der Fremdenverkehr. Die Steiermark konnte 1986 bei den Nächtigungen ein Plus von 1,6 Prozent verbuchen, während es im Bundesschnitt nur 0,9 Prozent waren.

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