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Bruckner-

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(Brucknerfest, Linz.) Zum sechsten Male veranstaltet Linz das Internationale Brucknerfest, wie heuer vom 2. bis 30. September der eigenwillige Kulturherbst wieder bezeichnet wird. Denn bei allen Versuchen sich zu profilieren, ist bisher nur eines sicher: daß das Fest vom Publikum her genausowenig international ist wie dazu Bruckner allein genügt.

Durch ein Symposion mischt diesmal die Elektronik mit. Spektakulär, weil ein vom ORF inszeniertes Open-air-Konzert in Quadrophonie mit Bruckners „Achter” Linz in eine „Klangwolke hüllte”. In Linz, da klingt’s. Aber davon haben sich die Fachleute nicht grundlos distanziert. Für sie bot das Brucknerfest bis zur Halbzeit zwar keine orchestralen Ereignisse, aber immerhin festgemäße Bruckner-Aufführungen, vor allem durch das heimeigene Bruckner-Orchester. Rundherum gab es viel Mozart und Dvoräk, gedacht als Füller, nun die Fülle des Festes.

Der Musikgegenwart entsprach die Uraufführung des Auftragswerkes „Pan-Optikum” von Paul Walter Fürst Ein einstündiges kühnes Gemengsel von alten und neuen Zitaten, E- und U-Musik, mit dem die Zagreber Philharmonie und ihr Chef Milan Horvat sowie der in der Moderne vieles gewöhnte ORF-Chor bemüht wurden. Weiters ausgiebig die Orgel (Zeljko Marasovic), die - um die Leute hereinzulocken - schon im leeren Saal präludiert und eine Combo-Gruppe in Freizeitkleidung. Man soli’s auch sehen: Fürst will gegen das starre Konzertritual rebellieren. Die ersten Zeugen waren allerdings gar nicht fürstlich. Sie gingen nämlich nach der Solosensation Heinrich Schiff in Dvoräks Cellokonzert vielfach nach Hause.

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