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Festspiele wegen Bruckner

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(Internationales Brucknerfest Linz) Was für Salzburg Mozart, ist für Linz Bruckner. Aber Bruckner für Konzertfreunde ist von einem Kulturspektakel für alle verdrängt worden. Wegen Bruckner und nicht für Bruckner werden Festspiele in Linz gemacht, der Name des genius loci muß für alles herhalten.

Auch heuer wird vom 6. bis 29. September die „arselectronica" mit ihrer „Klangwolke" den Ton des Brucknerfestes bestimmen. „Stahlsinfonie" und „Mach-mit-Konzert" ergänzen mit noch einer Unmenge brucknerferner Aktivitäten die Experimente. Aber das Konzept lautet Mut zum Risiko, der den Linzern auch von den Staatsvertretern bei der Eröffnung attestiert wurde.

Ja, überhaupt sind der lobenden Worte beim Festakt fast zu viele gefallen, da mußte auch der Festredner Ernst Krenek über „Elektro-Ton und Sphärenklang" ins gleiche Horn blasen, obwohl von einem metierkundigen Musiker etwas anderes zu erwarten war.

Wenigstens der Eröffnungstag erstrahlte von Bruckner. Durch das Bruckner-Orchester und seinen Chef Theodor Guschlbauer, die den Festakt mit zwei Raritäten (Bläser-Marsch, Linzer-Dom-Kantate) umrahmten, in deren einen sich auch der Theater-Männerchor bewähren konnte, und abends mit der „Nullten" einem Brucknerfest gerecht wurden. Ansonsten wird noch fest gespielt werden unter dem Namen Bruckner. Vielleicht sollte man sein Fest künftig in „Elektronikfestival" umtaufen?

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