6803945-1971_48_13.jpg
Digital In Arbeit

Cristina Deutekom

Werbung
Werbung
Werbung

Im Großen Musikvereinssaal gab die in Amsterdam geborene, an den meisten großen Opernhäusern und bei Festspielen gastierende Sopranistin Cristina Deutekom ein Konzert, bei dem die Wiener Symphoniker unter Renato Sabbioni als Begleiter mitwirkten.

Von den acht vorgetragenen Arien stammten je zwei von Mozart, Verdi, Bellini und Donizetti. Davor und dazwischen gab es noch vier Ouvertüren, von denen mindestens zwei überflüssig waren, und ein Intermezzo aus „Manon Lescaut“ von Puccini, den die Sängerin uns leider vorenthielt.

Es war ein Abend mehr für Opern- als für Konzertfreunde, und die Ouvertüren von Verdi und Rossini wirkten ein wenig wie Promenadenkonzertstücke, wie sie besonders gern auch Militärkapellen vortragen. Aber das war alles nur der Rahmen für eine sehr beachtenswerte und interessante Sängerin. Allein der Anblick der stattlichen blonden jungen Dame ist sozusagen „abendfüllend“, und man hat das Bühnenbild nicht allzusehr entbehrt. Die jugendlich-kräftige Stimme ist sehr gut ausgebildet und den schwierigsten Koloraturen gewachsen. Ihr Timbre ist angenehm, wenn auch nicht gerade faszinierend, die Atemtechnik hervorragend. In der extremen Höhe (Kopfregister) klingt sie schöner als andere uns bekannte Sopranstimmen, die Oktav darunter ist merkwürdig matt. Aber das mag an einer vorübergehenden Entwicklungsphase liegen.

Was bei dieser jungen Künstlerin sehr gewinnend ist und den positiven Gesamteindruck mitbestimmt, ist, daß ihr das Singen offenbar die größte Freude macht. Sie singt mit Begeisterung und Hingabe, ohne sich jedoch sichtbar anzustrengen. Der Applaus war überaus lebhaft.

• Die XXI. Generalversammlung der Europäischen Vereinigung der Musikfestspiele, die unter dem Vorsitz von Mr. Denis de Rougemont in Amsterdam tagte, beschloß, zwei neue Mitglieder in die Vereinigung aufzunehmen: die Festspiele von

Salzburg und Bregenz.

Die Europäische Vereinigung der Musikfestspiele umschließt gegenwärtig 32 der bedeutendsten Festspiele Europas nebst zwei geographisch nicht europäischen korrespondierenden Mitgliedern.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung