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Der Reichsverweser

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„Ungarn blieb weiter ein Königreich ohne König, bis Horthy, der sich schließlich den Diktatoren Mussolini und Hitler... verschrieb, in den Strudel ihres Untergangs hineingezogen wurde", schreibt Heinz Rieder.

Miklos Horthy von Nagy-banya war eine der schillerndsten Figuren der Zwischenkriegszeit.

Der einstige Marineadjutant Kaiser Karls, nach 1918 zum Admiral befördert und letzter Befehlshaber der k.u.k. Kriegsmarine, vertrieb mit Hilfe der Alliierten die kommunistische Diktatur aus Budapest — und ließ auf den roten Terror den „weißen" folgen.

Er selbst forderte Karl auf, die Macht wieder zu übernehmen. Als er aber sah, wie leicht es war, auch ohne Rückendeckung des Königs zum Reichsverweser gewählt zu werden, brauchte er diesen nicht mehr.

Als Karl im Frühjahr 1921 in Budapest erschien, weigerte sich Horthy, ihm die Herrschaft zu übergeben. Als Karl im Oktober seinen zweiten Versuch unternahm, ließ Horthy trotz aller Versicherungen seiner Loyalität auf die königstreuen Truppen schießen.

1945 gelang ihm mit Hilfe der Amerikaner die Flucht. Er starb am 9. Februar 1957, vo/ 25 Jahren, im portugiesischen Exil.

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