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6 Monate bis zum Wahlkampf

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Bei der ÖVP des Burgenlandes muß man nach vier Jahren Szenenwechsel im Landhaus immer noch um ihr Profil und ihr Rollenverhalten besorgt sein. Ihre Sorge sollte sein, als zweite Regierungspartei mehr als bisher Profil zu gewinnen und zu lernen, diese Rolle zur Landtagswahl so gut zu spielen, daß sie vor den Wählern befähigt erscheint, wieder die erste Partei im Land zu werden.

Bisher hat sie bei bestimmten Anlässen den „wilden und verärgerten Mann“ gespielt. Eine Partei wie die ÖVP hätte dies nicht notwendig. Anderseits ist es aber für die ÖVP gefährlich, sich als mißmutige Opposition zu gebärden, die nur eines im Sinn hat, nämlich die Kery-Admini-stration vor der Bevölkerung in Mißkredit zu bringen und die erste Regierungspartei psychologisch fertigzumachen. Sie muß vor der Öffentlichkeit in Anspruch nehmen und bekräftigen, daß die Regierungspolitik im Lande auch ihre Politik ist. Eine solche politische Taktik wird das Selbstbewußtsein der Partei vor dem schweren Waffengang bei den Landtagswahlen heben und fördern. Man kann der burgenländischen ÖVP ein halbes Jahr vor dem Wahlkampf keine bessere „Injektion“ verabreichen als die, die ihr zu einem neuen Selbstbewußtsein verhilft.

Die Nominierung Polsters zum Spitzenkandidaten der Landtagswahl im vergangenen Herbst hat zwar innerparteiliche Spannungen, Richtungskämpfe sowie Unisicherheit bei der unteren und mittleren Funktionärsschicht beseitigt, aber der neue Schwung ist in der Partei ausgeblieben. Polster, der in diesen Tagen 45 Jahre alt wurde und bereits zehn Jahre Regierungsmitglied ist, hat seit einem Jahr als Spitzenkandidat der ÖVP Profil gewonnen.

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