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Die diesjährige Frankfurter Buchmesse hat wieder gezeigt: Das Buch bleibt. Vergeblich hatte man sich in den Jahren vor der Corona-Pandemie immer wieder darum bemüht, das Buch in eine Krise zu reden. Entweder wurde behauptet, das gedruckte Buch werde bald völlig rein elektronischen Formen weichen müssen. Das hat sich nicht bewahrheitet. Oder man hat das Überangebot an Büchern gegeißelt. Niemals werde jemand alle Bücher lesen können, die erscheinen, hieß es oft. Also ob das jemals irgendwer angenommen hätte! Noch nie habe ich vor einer Automesse gelesen, dass es zu viele Autos gäbe ‒ und das im Zeitalter des angeblichen Kampfes gegen die Klimakrise.

Die Ökologie mag sich in einer Krise befinden, die Demokratie mag sich in einer Krise befinden, Friede und Gerechtigkeit mögen sich in einer Krise befinden ‒ aber nicht das Buch. Man konnte an der Frankfurter Buchmesse heuer bemängeln, dass das Gastland Slowenien im Vergleich zu früheren Gastlandauftritten kaum in den Vordergrund gerückt wurde. Man konnte zurecht kritisieren, dass die Absage der Verleihung des LiBeratur-Preises an die Palästinenserin Adania Shibli ein falsches und rassistisches Signal war. Aber im Gesamten behauptet sich das Buch selbstbewusst und sicher.

Während sich Zeitungen, Streamingdienste und die Musikindustrie in einer veritablen Krise befinden, verfügen Buch und Buchhandel nicht nur über einen gesunden Markt, sondern auch über jene Vielfalt, die den oben genannten Industrien fehlt. Und man freut sich doch, wenn man in dieser Welt, in der alles zusammenzubrechen scheint und sogar eine große Social-Media-Plattform durch die Raffgier eines einzigen Kapitalisten in den Abgrund gerissen wird, zu seinem Regal gehen kann, ein Buch herausnimmt und darin liest, wann und wo man will. Und das um wenig Geld

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