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Feiertagsgedanken

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Die Feststellung, wir hätten zu viele Feiertage, kommt periodisch wie das Ungeheuer von Loch Ness. Und ebenso sicher ist dann damit die Anregung verbunden, man sollte doch die kirchlichen „Fensterfeiertage" auf den Sonntag ,.vorverlegen", um dem arbeitsunlustigen Bürger den Anreiz zu nehmen, mit (oder ohne) Verbrauch eines Urlaubstages vier freie Tage zu genießen.

Das gab es schon in der Nazizeit, ‘ wo zwangsweise die ,.Verlegung" verordnet wurde. So leicht geht es heute nicht mehr, denn abgesehen von jenen Mitbürgern, auf deren Mitgehen für „ein Stück Weges" man noch Wert legt, ist die Feiertagsfrage Konkordatsmaterie und kann nur über Rom geregelt werden.

Nun sind aber gerade Christi Himmelfahrt und Fronleichnam Feiertage, die aus klaren liturgischen Gründen auf einen Donnerstag gelegt sind. Ebenso leicht könnte man Weihnachten auf den

Freitag darauf verlegen, um die beiden Feiertage mit dem Wochenende zusammenfallen zu lassen.

Oder man könnte, zum Beispiel, den I. Mai auf den Sonntag plazieren. um damit die Fülle der im Wonnemond zu feiernden Festtage zu vermindern. Der „Tag der Arbeit" gilt wohl auch nicht mehr Menschen als ein hochzuhaltendes Symbol als Himmelfahrt und Fronleichnam.

Auch den Nationalfeiertag mit dem darauffolgenden Allerheiligenfest zu einem Doppeltag zu vereinen. böte sich an - und wenn beide zusammen dann auf Samstag/ Sonntag zu liegen kämen, ginge kein Arbeitstag verloren.

Wenn es aber wirklich auf Kosten kirchlicher Feiertage gehen soll - wie wäre es mit dem Verzicht auf Ostermontag und Pfingstmontag,? Sie sind kirchlich nicht geboten und werden kaum anderswo begangen.

Nicht ernst zu nehmen? Eben!

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