Er hat uns gezeigt, was ein einzelner Mensch vermag. Während andere über Kunst diskutieren, hat er gehandelt, die Zukunft eingebracht und die Gegenwart verpflichtet. Aus einem Bilder- und Rahmengeschäft machte er in Salzburg eine führende Kunstgalerie, die Maßstäbe für Österreich setzte, Talente entdeckte und ihnen den Weg zur Anerkennung bahnte. Wer diese Galerie Welz jemals in ihrem Betrieb kennengelernt hat und erlebte, wie hier die Fäden des europäischen Kunstbetriebs auf der Basis persönlicher Freundschaft zusammenliefen, der ahnte die Gründe des Erfolges.
Friedrich Welz publizierte auch profunde wissenschaftliche Werke vom Barock bis zur Moderne. Sein umgängliches, hilfsbereites Wesen, seine sichere Erfassung der Qualität, machte ihn zum Freund großer Zeitgenossen. Er brachte Kokoschka wieder nach Österreich, versöhnte diesen großen Maler mit seiner Heimat, war Mitveranstalter der Schule des Sehens, er holte Manzu in die Stadt an der Salzach, er war Initiator des Festes von Hellbrunn, stiftete seiner Heimatstadt bedeutende moderne Skulpturen und brachte seine Kunstsammlung - sein Lebenswerk -, die gesamte Druckgraphik Oskar Kokoschkas, die er auch wissenschaftlich bearbeitet hat, in das von ihm gegründete Rupertinum ein.
Zuletzt rettete er das Barockschloß Elsenheim vor dem Verfall, restaurierte es und trug es dem Staat als Geschenk an, um hier in einer internationalen Akademie alle Künste, Theorie und Praxis, dem Leben zu verbinden. Wer weiß) mit welcher inneren Größe Friedrich Welz in den letzten Jahren sein persönliches Schicksal gemeistert hat, der muß mit größter Hochachtung an ihn denken.
Friedrich Welz ist am 5. Februar unerwartet im 77. Lebensjahr an Herzversagen gestorbey Sein Geist aber lebt. Es liegt an uns, an seinen Freunden, die um ihn trauern, die Realisierung seiner Pläne fortzuführen, damit sein Werk und seine Gesinnung in die Zukunft weiterwirken.
