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Insulinpumpen und Federhandschuhe

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österreichische Erfinderschicksale sind sprichwörtlich. Sie zu verhindern und gute Ideen in die Praxis umzusetzen, ist Ziel der „Austria Med Tech“ in La-xenburg.

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österreichische Erfinderschicksale sind sprichwörtlich. Sie zu verhindern und gute Ideen in die Praxis umzusetzen, ist Ziel der „Austria Med Tech“ in La-xenburg.

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Die Medizintechnik hat weltweit ihren Einzug in die Kliniken gehalten. In nahezu allen Ländern werden Produkte erzeugt, die im Medizinbereich unentbehrlich

geworden sind. Obwohl es in Osterreich nicht an erfinderischen Köpfen und Innovationen mangelt, müssen bei uns die meisten Produkte für den Arzt- und Spitalbedarf, vielfach auch aus dem Fernen Osten, um teure De-

visen importiert werden, die anderweitig dringend benötigt werden.

Warum sollte es im Sektor Medizintechnik nicht auch gelingen, österreichische Erfindungen und Ideen einer ökonomischen Nutzung zuzuführen? Ein erster Anlauf auf breiter Basis erfolgte nun mit dem Symposium „Austria Med Tech“, das vom 4. bis 5. März im prächtigen Konferenzzentrum des Schlosses Laxenburg durchgeführt wurde. Der Start erfolgte durch das Wirtschaftsförde-rungsinstitut der Nö. Handelskammer im Verein mit dem Fonds zur Förderung der Wissenschaft-

liehen Forschung, dem For-schungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft (FFF), dem Wifi und der Sektion Industrie der Bundeswirtschaftskammer.

Als Zielgruppen waren das produzierende Gewerbe und die Industrie unter besonderer Berücksichtigung der Klein- und Mittelbetriebe, ferner Vertriebs- und Verwertungsgesellschaften, Lizenz- und Technologieberater. Wissenschaftler, Erfinder, Medi-

ziner, Techniker und Forschungsinstitute gedacht.

Eine dem Symposium angeschlossene Ausstellung präsentierte über 70 Angebotsbeispiele aus nahezu allen Bundesländern, vor allem aus Wien, Niederösterreich und der Steiermark. Sie war nach folgenden Fachgebieten gegliedert: Chirurgie, Rehabilitation, Behindertentherapie, Krankenhaus- und Ambulatoriumsbetrieb, Diagnostik, Kunststoffe in der Medizin.

Einige Beispiele lassen die Reichweite des Angebots erkennen:

Das Testgerät von Otto Wolf-beis, Dozent für organische Chemie an der Universität Graz, ermöglicht mit bis zu 80prozentiger Sicherheit eine Erkennung von tumorartigen Erkrankungen durch Messung der Fluoreszenz des Serums.

Die Harnleitersteinzerstörung ist eine Entwicklung des Institutes für Experimentalphysik an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Im Bereich der Rehabilitation ist der medizinische Federhandschuh zu erwähnen, als Heilgerät für spastische Lähmung, als Heilbehelf nach Verletzungen und als Trainingsgerät für die Handmuskulatur.

Im Behindertenbereich gibt es mehr Komfort und Erleichterung bei der Bedienung des Rollstuhls, eine neuartige Sitzbadewanne, Muskelschrittmacher, Atemschrittmacher.

Die nötigen Initialzündungen zwischen Ideengebern und Umsetzfirmen sollen durch so gut organisierte Kontaktveranstaltungen wie die Laxen-burger „Med Tech“ entstehen. Bei Projekten medizinischer Geräte, die bei der „Med Tech“ Zustandekommen, könnte der FFF bis zu 50 Prozent der Kosten übernehmen. In den letzten Jahren wurden bereits einige erfolgreiche Entwicklungen in diesem Bereich gefördert, zum Beispiel eine Unterwassermassage-Einrichtung, ein elektronisches Fieberthermometer, eine implantierbare Insulinpumpe, Blutabnahmeröhren aus Kunststoff sowie verschiedene Diagnosegeräte.

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