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Kein Interesse an den Wahlen?

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Sollten wirklich die Schläger- trüpplein beider Extreme die Repräsentanten der österreichischen akademischen Jugend sein? Die Osterfeiertage und das schlechte Wetter haben die Wahlplakate vor den Universitäten vergilben und zerreißen lassen. Beobachter sind sich darin einig: Das Interesse der Studenten an „ihren“ Wahlen ist gleich null. Wenn man vom Gehack einer Handvoll Funktionäre gegen die Konkurrenten der anderen Liste absieht.

Aber an diesen zwei Wahltagen im Mai soll entschieden werden, wer in den kommenden Monaten und Jahren die studentischen Belange in den Mitbestimmungsgremien der Universitäten vertreten soll - in jenen Gremien, die nicht zuletzt unter dem Einfluß der studentischen Mitglieder der Parlamentarischen Hochschulreformkommission der späten sechziger und frühen siebziger Jahre strukturiert worden sind.

Noch nie sind die „Generationen“ an den Hochschulen so rasch aufeinander gefolgt wie in unserer Zeit. Die Studentenvertreter von heute wollen oft nichts mehr davon wissen, was mit ihren Vorgängern vor erst zwei Jahren axisgehandelt worden ist. Riefen jene von 1966 noch nach einem genau strukturierten Studium, das in einer festen Zeit absolviert werden sollte, wollen ihre Nachfolger heute mehr Freiheit, wehren sich gegen die „Verschulung“. Wenn aber in der Studienkommission, im Institut, die mühevoll axisgearbeiteten Studienpläne nicht mehr gelten sollen, weil sich die Studenten nicht an die Beschlüsse halten wollen, an denen ihre Vorgänger mitgewirkt haben - wie soll dann ein halbwegs reibungsloser Ablauf möglich sein?

Der Rektor der Universität Wien appellierte an „seine“ Studenten, sich nicht selbst ins Abseits zu stellen. Das Desinteressement der Vernünftigen mxiß zur Übermacht der Extremen führen. Sie wären von beiden Seiten unerfreulich.

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