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Korab, Messensee

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Man hat Karl Korab, der soeben auf der Basler „Art-4'73“-Kunstmesse zu den Spitzenreitern unter den jungen österreichischen Malern aufgestiegen ist, oft einen „Regisseur“ seiner Bilder genannt, einen „Ausstatter“ von Gemälden, die eigentlich Bühnenstücken nicht unähnlich sind, vor allem: die in magisch-realistischen. Zwischenwelten führen: „Den Stillebenraum zu überwinden und in der Malerei — wie etwa Juan Miro — in wenig definierte Großräume vorzustoßen ..., das fasziniert mich!“ bestätigte Korab selbst. Nun zeigt er in der „Galerie Döbling“ eine Schau seines gesamten drucktechnischen Oeuvres: Radierungen, Siebdrucke, Lithos, darunter die beiden Zyklen „Mann ohne Schnurrbart“ und die Schwertsik-Mappe, insgesamt hundert Blätter, entstanden 1959 und dann seit 1969.

Korabs Arbeiten: Eine fremde, kühle Welt langsam zerfallender Dinge. Ein Schleier des Irrealen liegt über den berstenden Kulissen, Versatzstücken, Masken, die minuziös realistisch gemalt sind ... Man erkennt seine Werke auf den ersten Blick, an der Staffage, an der Komposition, an der Art, wie er menschliche Relikte zu einer Welt der Erstarrung in Beziehung setzt. Er hat seine „Fasson“, was nicht zuletzt den internationalen Erfolg seiner Arbeiten ausmacht. Aber: Was Korab im Gemälde mit theatralischem Anspruch plastisch darstellt, erfährt in der Druckgraphik eine Abwandlung ins Intime: Entsprechend den Techniken werden die Themen in der Radierung fast zeichnerisch aufgelöst, fein differenziert, im Siebdruck kontrastreich flächig, im Litho dem Malerischen angenähert...“

Er hat gerade den Einstieg in die internationale Karriere geschafft. Wie Korab. Und auch er hat in Basel seine großen Erfolge mit malerischer Malerei verbuchen können: Jürgen Messensee, der seine aus der Picassotradition heraus entwickelten Bilder u. a. auf dem Kunstmarkt in Düsseldorf zeigen und Österreich gemeinsam mit Hermann Painitz und Erwin Reiter auf der Biennale in Säo Paolo vertreten wird.

Seine Ausstellung im Kunstkabinett (Riemergasse) zeigte einen „neuen Mesensee“. Den Plastiker, der, manchmal Greco nicht unverwandt, die Themen seiner immer größer werdenden Gemälde nun ins Räumliche übersetzte und dabei zu überaus reizvollen Lösung kommt.

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