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Laien

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Die Vorgangsweise bei Bischof sernennungen ist in innerkatholischen Zirkeln „ins Gerede“ gekommen. Mitunter wird sogar bedauert, daß seit dem Abtreten der „christlichen“ Monarchen von der Bühne der Geschichte das Element der Laien-Mitwirkung bei Bischofsernennungen ganz verschwunden sei. Ob diese Art von Laien-Mitwirkung freilich ein großer Segen — oder nicht vielmehr Quelle übler Mißstände — war, muß dahingestellt bleiben.

Nicht jede Mitwirkung der Laien bringt im kirchlichen Geschehen mehr „Transparenz“ und Kompetenz. Gerade Österreich ist da ein nachdenklich machendes Beispiel.

So ist es kein Geheimnis, daß sich einzelne Laien, die auf der politischen Szene eine gewisse Rolle spielen, sich gleichzeitig aber auch als ,flüter der Orthodoxie“ verstehen, immer wieder versuchen, auf Entscheidungen (wie es Bischofsernennungen sind) Einfluß zu nehmen.

In halböffentlicher Rede — und durchaus auch in Reichweite neugieriger Journalistenohren — pflegt etwa einer dieser politisch tätigen katholischen Laien zu verkünden, wer absolut nicht Erzbi-schof von Wien werden darf und daß er in jedem Fall bei der Nachfolge Kardinal Königs ein Wörtchen mitzureden habe.

So war das vom Zweiten Vatikanischen Konzil verkündete Mündigwerden der Laien in der Kirche zweifellos nicht gemeint.

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