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Neuer Anlauf in Lainz

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Zu ihrer dritten Session werden die Delegierten des Wiener Diözesanfo-rums vom 30. April bis zum 2. Mai in der Konzilsgedächtniskirche in Wien-Lainz zusammentreffen. Forum-Vizepräsidentin Ingrid Klein, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, ist mit dem Echo der Basis auf die Arbeitsvorlagen zu den diesmal angesetzten Themen „Frauen - Kirche" (609 Eingaben) und „Ehe und Familien" (553 Eingaben) zufrieden, zumal hinter vielen Einsendungen Gruppen von mehreren Personen stehen. Sie bewertet die Eingaben als „sehr qualitätvoll, nicht polemisierend oder polarisierend, mit sehr gut überlegten Änderungswünschen".

Hinter den nun aufgrund dieses Rücklaufes den Delegierten vorgelegten Vorschlägen stehen zumindest zwei Drittel, oft aber mehr als 85 Prozent der Einsender. Auch die heiklen Fragen (vor allem Amt der Frau und wiederverheiratete Geschiedene) kommen vor, da Erzbischof Hans Hermann Kardinal Groer seine Vorbehalte bei diesen Punkten ausdrücklich nicht als .Redeverbot" verstanden wissen will. Er hat aber betont, daß er allfällige Beschlüsse zu diesen Fragen nicht nach Rom weiterleiten oder gar dort vertreten werde.

Nach dieser Session stehen im Herbst noch das Thema „Lebensräu-me für junge Menschen" und die diözesanen Kommissionen oder eigenen Ausschüssen zugewiesenen Themen auf dem Programm des Forums, dessen derzeitige Situation Ingrid Klein skeptisch sieht: „Die Luft ist draußen. Die gute Basisdiskussion war das wesentlichste, was das Forum geschafft hat."

Denn der Vorgang Diözesanforum zieht sich nun schon drei Jahre hin, ohne daß für die Katholiken etwas Greifbares dabei herauskam. Sorge bereitet auch, daß die zur Beschlußfähigkeit nötigen zwei Drittel der nunmehr 206 (ursprünglich 215) Delegierten nicht Zustandekommen könnten.

Das Problem trat bereit im November 1991 (FURCHE 47/1991) auf, weshalb bei der jetzigen Session die formelle Beschlußfassung zum Thema „Miteinander Kirche sein" nachgeholt werden muß.

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