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Spanier bewiesen Mut

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Ja, Mut bewiesen sie zweifelsohne bei ihrem Wahlgang am 28. Oktober — die Spanier. Sie wußten ganz genau, daß Teile der Streitkräfte einen Wahlsieg der Sozialisten als historische und' nationale Schmach empfinden würden und dadurch zu unverantwortlichen Putschabenteuern herausgefordert werden könnten. Dennoch votierten sie eindeutig für den Wechsel, statteten Filipe Gonzalez' PSOE mit einer komfortablen absoluten Mehrheit aus.

Darüberhinaus straften sie mit ihrer hohen Wahlbeteiligung (bei über 80 Prozent) alle jene Lügen, die bei den Spaniern schon so eine Art Demokratieverdrossenheit festgestellt haben wollten.

Nein, verdrossen waren sie lediglich mit der seit dem Ende der Ära Franco regierenden Zentrumsunion (UCD), die sich ihren Absturz in die Bedeutungslosigkeit selbst zuschreiben muß.

Das Zentrum der spanischen Parteienlandschaft ist nun so gut wie aufgerieben, dessen frühere Wähler schwenkten entweder zu den Sozialisten über oder zur gemäßigt-rechten Volksallianz Fraga Iribarnes, der mit 105 erreichten A bgeordnetensit-zen ein beachtliches Ergebnis erzielen konnte. Und eine harte, aber faire Opposition, wie sie Iribarne angekündigt hat, braucht Spaniens Parlament auch ganz bestimmt.

Uberaus deutlich fiel schließlich die Absage an die Extremen aus — Ultrarechte wie Kommunisten. Für die pütschlüsternen Militärs hoffentlich eine Lehre ...

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