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Träume

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Der Traum von Gerechtigkeit, Liebe und Frieden, den Martin Luther King geträumt hat, wird wohl — auch wenn wir uns natürlich darum bemühen müssen — so bald nicht Wirklichkeit werden.

Dazu bedarf es wohl erst der Wiederkunft Christi, und insofern war dieser Traum das ideale Thema für das .Adventgespräch“ (29. November), dem noch drei ähnliche folgen sollen.

Der Traum vom Wiederaufbau eines freien Österreich ließ sich allerdings realisieren. Julius Raab hat diesen Traum — so die Sendung zu seinem 90. Geburtstag (29. November) — schon 1943 für Leopold Figls Gästebuch in Verse gekleidet.

Es gab bewegende Stellen in dieser gerafften Aufarbeitung österreichischer Zeitgeschichte: die Schuschnigg- Rede vom März 1938, die Figl-Rede zu Weihnachten 1945 und Figls letzten Gruß an Raab (Jänner 1964): „Leb wohl, Julius…"

Diese Worte sind mir, seit ich sie als 13jähriger Gymnasiast über Lautsprecher ins Klassenzimmer geliefert bekam, als Zeugnis echter Politiker-Freundschaft unvergeßlich geblieben.

Hoffentlich haben viele junge Menschen den Sendetermin (17 Uhr) genützt, um einer Politiker-Generation zu begegnen, der man durch Bücher und Zeitungsartikel nie so nahekommt wie durch Bild und Ton.

Mich berührte, wie Raab den ersten Dank für den Staatsvertrag ,ßem Herrgott“ abstattete. Politiker mit Gottvertrauen, die zugleich menschliche Politik machen, sind mir sympathisch. Umgekehrt ist es ja so, daß Politiker, für die der Mensch das Maß aller Dinge ist, nicht immer gerade „göttliche“ Politik machen…

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