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Wege zur Abstraktion

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(Museum des 20. Jahrhunderts, Wien 3., Schweizergarten; bis 15. Jänner 1989) Es erregte Gemüter, die Kunstwelt fühlte sich selbst noch Jahrzehnte nach seinem Entstehen verhöhnt, und es war das Radikalste, was in Richtung einer konzeptionellen Aktion entstanden war: „Das schwarze Quadrat auf weißem Feld war die erste Ausdrucksform der gegenstandslosen Empfindung, das weiße Feld = das Nichts außerhalb dieser Empfindung.“ Dies schrieb Kasimir Malewitsch, geistiger Führer der russischen Avantgarde und Schöpfer des Suprematismus, 1915 über sein zwei Jahre zuvor gemaltes Bild.

Im Museum des 20. Jahrhunderts sind achtzig Werke, die auf verschiedenen Wegen die Abstraktion anstreben und alle aus der berühmten Sammlung Thys-sen-Bornemisza stammen, zu bewundern. Sie entstanden in dem relativ kurzen Zeitraum zwischen 1908 und 1927. Ihre Schöpfer sind als Protagonisten von Kubismus, Futurismus, Orphismus, Rayonismus, Konstruktivismus, De Stijl und anderen -ismen in die Kunstgeschichte eingegangen.

Ihnen allen ging es vorrangig um die Hinterfragung der Dingwelt, wobei es häufig zur Formzersplitterung, so im analytischen Kubismus bei Pablo Picasso und Georges Braque, oder zur Konzentration auf Kraftlinien, wie bei Wassily Kandinsky, kommen konnte. Der Weg war das Ziel, der Vorgang der Suche selbst ergab das Bild.

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