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Zweimal Goethe

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Zwei neue Publikationen beweisen, daß das Leben Goethes die Phantasie nach wie vor be-

schäftigt. In der DDR haben sich zehn Germanisten und ein Fotograf zusammengefunden, um Goethes fünfzig in Weimar verbrachten Jahre dazustellen; in der Schweiz hat Martin Müller Berichte und Gedichte der „Italienischen Reise“ zusammengestellt und als Schmuck 48 Stiche verwendet. Sie stammen aus dem Jahr 1830 und zeigen Straßenszenen von Venedig.

Der Band Müllers, „Goethe in Venedig“, will nicht mehr als einen flüchtigen Eindruck und elegische Stimmung vermitteln. Es ist dem Herausgeber tatsächlich gelungen, eine elegante, ja graziöse Publikation zu schaffen, die Goethes Venedig-Erlebnis nachvollziehen läßt.

Gewichtiger ist das Werk „Goethe in Weimar“, herausgegeben von Karl-Heinz Hahn, der sich auf dem Gebiet der Goethe-Forschung in Weimar seit Jahrzehnten verdient gemacht hat. Er und seine Mitarbeiter bieten ein umfassendes Bild vielfältigen gesellschaftlichen Lebens zu Goethes Zeit. Der Ton ist wohltuend sachlich; mitunter, etwa bei der Schilderung der persönlichen Lebensverhältnisse, wünschte man sich mehr Farbe und ins einzelne gehende Information.

Jürgen Karpinskis Fotos zeigen nicht nur die wichtigsten Weimarer Szenerien, sondern vermitteln auch einen Eindruck der Atmosphäre und der Landschaft.

GOETHE IN WEIMAR. Hrsg. Karl-Heinz Hahn. Artemis Verlag, Zürich, 1986. 306 Seiten, Ln., öS 764,40.

GOETHE IN VENEDIG. Hrsg. Martin Müller. Artemis Verlag, Zürich, 1986. 160 Seiten, Ln., öS 232,40.

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