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Altes und neues Seckau

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Dompropst Johannes Dürnberger, ein Kunst-mäzen im ausgehenden Mittelalter. Von Doktor P. Benno Roth, Benediktiner der Abtei Seckau. Seckauer geschichtliche Studien, Heft Nr. 10. Im Selbstverlag des Verfassers. 84 Seiten. 13 Abbildungen. Preis S 25.—.

Die Predella des Seckauer spätgotischen Mariä-Krönungsaltars zeigt das Bildnis seines Stifters: des Propstes Johannes Dürnberger, der von 1480 bis rund 1510 das Stift regierte und einer der bedeutendsten Vorsteher dieses ehemaligen Augu6tinerchor-herrnstiftes war. Trotz vieler Sorgen — Türken, Pe6t, Heuschrecken, die „drei Landplagen“, hatten während der Regierungszeit seines Vorgängers Steiermark verwüstet und auch den eigenen Klosterbesitz hart getroffen —, trotz seiner Streitigkeiten mit dem eigenen Bischof fand er genug Zeit, die Seckauer Klosterkirche wie auch die heute nicht mehr bestehende Pfarrkirche al6 auch die Kirche von St. Marein auf wertvollste Weise künstlerisch auszugestalten. Vieles ist heute schon verschwunden, aber der Maria-Krönungsaltar, der Maria-Opferaltar, das Netzgewölbe der Stiftekirche usw., die heute noch vorhanden sind, geben eine Ahnung von seinem künstlerischen Wirken.

P, Benno Roth, in dessen Person sich glücklicherweise Historiker wie auch Kunsthistoriker vereinen, hat in bewährter wissenschaftlicher Weise das Wirken dieses Mannes als Kunstmäzen geschildert und damit seinen

vielen Studien über Seckau ein neue wesentliche hinzugefügt. Vielleicht darf hier eine Frage gestellt werden: Können wir nicht aus der Feder des Autors einmal eine Gesamtgeschichte des Klosters erwarten? Oder gar eine Kirchengeschichte Steiermarks, die noch fehlt? Er wäre sicher der rechte Mann dazu.

Ewiges Ostern. Sonderheft der „Seckauer Hefte“ 1951. Herausgegeben von der Benediktinerabtei Seckau. 90 Seiten.

Das silberne Abtjubiläum des gegenwärtigen Seckauer Abtes, Dr. Benedikt Reetz — er war vor 25 Jahren als 29jähriger gewählt worden —, fiel mitten in die Karwoche. Die Feier mußte deswegen verschoben werden. Obwohl gerade dieser Termin der richtige gewesen wäre. War es doch das ständige Bestreben des Jubilars gewesen, daß der Christenheit wieder die Feier der Osternacht gewährt würde. Welches Bestreben ja heuer durch die Anweisungen Roms gekrönt wurde. Das Sonderheft, welches dem Abtjubiläum gewidmet ist, beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Themenkreis „Ostern“. Es wäre müßig, einige Verfasser besonders zu nennen, ist doch fast der ganze Konvent mit Aufsätzen vertreten. Sehr glücklich war die Idee, am Ende des Heftes noch ein Verzeidinis der schriftlichen Arbeiten des Jubilars zu geben. Das Heft gibt in seiner Art Zeugnis von der großen Bedeutung, die dieses Kloster für Österreich hat.

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