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Aktion für den guten Film

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Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Aufführung des Films „Die Sünderin“ in den Bezirkskinos hat sich das Erz-bischöfliche Ordinariat in Wien zu einer Kanzelverkündigung am vergangenen Sonntag veranlaßt gesehen, in der der Besuch des Films für jeden Gläubigen als mit dem Gewissen unvereinbar erklärt wird.

Gleichzeitig ruft die Katholische Filmkommission für Österreich die Katholiken Österreichs auf zur Aktion:

„W ir wollen den guten Film. Die Teilnahme an dieser Aktion besteht zunächst darin, daß jeder, der 6ich des Ernstes der Aufgabe und der Größe der Werte, die hier zu schützen sind, bewußt ist, eine schriftliche Erklärung abgibt, zuhanden der Katholischen Filmkommission, in der er sich verpflichtet, in Hinkunft keine Filme zu besuchen, von deren Besuch die Katholische Filmkommi6sion nach ernster Prüfung abrät, sich aber zugleich bereit erklärt, nach seinen Möglichkeiten den Besuch solcher Filme zu fördern, die als gut und empfehlenswert bezeichnet werden. Zu einer Tat also rufen wir auf, von der sich kein wacher Christ ausschließen darf. Noch sind die gläubigen Katholiken im österreichischen Vaterland weitaus in der Mehrheit. Wenn sich alle dieser Aktion anschließen, bilden wir eine Macht, an der die Filmproduktion “nd der Filmverleih nicht vorbeikommen. Die Erklärung soll folgenden Wortlaut haben und kann in jeder Form geschehen:

Im Bewußtsein der großen kulturellen Be-

deutung, die heute dem Filmwesen zukommt, und zum Schutze von Jugend und Volk gegen sittliche Gefährdung und Vergiftung trete ich der Aktion ,Wir wollen den guten Film' bei und verpflichte mich, keinen Film zu besuchen, von dem die Katholische Filmkommission für Österreich abrät oder den sie ablehnt; hingegen bin ich im Bereich meiner Möglichkeiten bereit, nur die empfohlenen und gutgeheißenen Filme zu fördern.

Diese Erklärung ist mit Name und Anschrift versehen einzusenden an die Katholische Filmkommission für Österreich, Wien I, Stephansplatz 3 (Tel. R 26 5 95). Zeichnen können auch Jugendliche von 14 Jahren an.

Zur Erleichterung der Aktion werden Listen ausgegeben, die in den Hausgemeinschaften, Standesgruppen, Betrieben usw. zur Unterschrift weitergereicht werden können. Solche Listen können in beliebiger Zahl im Sekretariat der Katholischen Filmkommission angefordert werden.

Wir sind fest überzeugt, daß dieser Ruf in allen katholischen Kreisen und darüber hinaus gehört werden wird. Es geht um eine Tat, die verderblichen Einflüssen wehren und positiven Aufbau fördern will, die keinem Ehrlichen schaden, aber allen, vor allem unserer Jugend, nützen soll. Daß auch gute Filme Chancen haben, d;e Kinos und Kassen zu füllen, wurde in den letzten Jahren an mehr als einem Film eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Katholiken! Hört unseren Ruf! Niemand schließe sich aus, alle bekennen wir uns zur Aktion:

Wir wollen den guten Filml Die

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