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Katholischer Filmpreis

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Zum zweiten Mal vergab die Katholische Filmkommission ihren Preis für den besten Film des abgelaufenen Jahres. Gewertet wurde dabei allerdings nicht nach dem Produktionsjahr, sondern dem des Verleihangebotes in Österreich; der Preis wird ebenfalls der hierzulande ansässigen Verleihfirma und nicht einer ausländischen Herstellungsfirma überreicht.

Während die Auszeichnung für

1976 an den polnischen Streifen „Zwischenbilanz“ ging, wurde für

1977 als der aufgrund ethischer, sozialer und künstlerischer Relevanz beste Film in einer Abstimmung unter den Mitgliedern und Mitarbeitern der Katholischen Filmkommission die Schweizer Produktion „Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner“ ermittelt (FURCHE Nr. 19/1977). Der Film behandelt ebenso realitätsbezogen wie human das Problem der Vereinsamung alter Menschen in der modernen Großstadt und stellt der seit einigen Jahren beachtlich aufgeblühten Filmproduktion unseres Nachbarlandes das beste Zeugnis aus. Der junge Eidgenosse Kurt Gloor hat hier nach gründlichen Recherchen und in finanziell mühevoller eigener Produktion, auch nach selbstverfaßtem Drehbuch, in seinem ersten abendfüllenden Werk erstaunliche Sorgfalt, Reife und Objektivität gezeigt Nicht geringen Anteil an dem Gelingen des Films hat die großartige Darstellung der Titelrolle durch Sigfrit Steiner und die Tatsache, daß der Film in seiner Originalfassung - in schweizerdeutschem Dialekt - mit hochdeutschen Untertiteln! - läuft.

Ein neues Filmhandbuch

Gleichfalls auf eine Initiative der Katholischen Filmkommission geht die Herausgabe des eben erschienenen Nachschlagewerkes ,film 76177“ zurück. In der Broschüre von 120 Seiten Umfang sind in Kurzbesprechungen mit den nötigen technischen Angaben edle mehr als 700 Filme erfaßt, die in den beiden letzten Jahren in Österreich angelaufen sind. Es ist seit 1949 bereits das fünfzehnte Handbuch der Katholischen Fümkommission, die ersten neun Bände sind seit langem vergriffen. Die verfugbaren sechs Bücher umfassen das komplette Filmangebot von 1964 bis 1977, dazu zahlreiche Streifen älterer Produktion. Insgesamt scheinen in ihnen etwa 7300 Füme auf, womit nicht nur dem Kinobesucher, sondern auch dem Fernseher, dem ja vorwiegend Streifen älterer Produktion präsentiert werden, eine Fülle von Informationen geboten wird.

Das neue Handbuch ist - zusammen mit einer Titelliste über alle sechs Bände, Gesamtumfang 188 Seiten - zum Preis von S 100 - erhältlich, alle sechs Bände werden für S 350 - abgegeben. Bestellungen an die Katholische Filmkommission, 1010 Wien, Singerstraße 7 (TeL 52 11 58, 52 43 86).

Mittelmäßige Unterhaltung

Knapp über dem Durchschnitt liegt die französische Komödie „Zähme mich- liebe mich“ von Philippe de Broca, der mit der NouveUe Vague hochkam und seitdem laufend gute bis mittelprächtige Unterhaltung produziert. Die Story der Mentalitätswandlung eines Super-managers durch eine vermeintliche Mörderin hat zwar einige Überzeichnungen und Längen, erreicht aber durch manche hübsche Einfälle sowie die Hauptdarsteller Marlene Jobert und Jean-Claude Brialy amüsante Wirkungen.

Durchschnittliche Kinokost für die Familie ist die Walt-Disney-Produktion „Zotti - das Urviech“. Mit der Geschichte eines Rechtsanwaltes, der durch einen geheimnisvollen Spruch mehrmals in einen Hund verwandelt werden kann, aber auch in dieser Gestalt sehr menschliche Fähigkeiten entwik-kelt, wird ein modernes Märchen ohne tiefere Bedeutung serviert. Die mimischen Fähigkeiten des Hundes übertreffen hiebei jene der zweibeinigen Hauptdarsteller.

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