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Streit um Klonverbot

Ihre Forderung nach einem strikten Klonverbot hat die "Aktion Leben" erneuert. Wie notwendig in diesem Zusammenhang die derzeit laufende Biomedizin-Bürgerinitiative der "Aktion Leben" sei, zeigten jüngste Wortmeldungen um das geplante Klonverbot im Fortpflanzungsmedizin-Gesetz, so "Aktion Leben"-Generalsekretärin Gertraude Steindl: Wenn etwa der evangelische Theologe Ulrich Körtner und der Gynäkologe Johannes Huber - beide Mitglieder der Ethikkommission des Bundeskanzlers - zwischen dem "therapeutischen" und dem "reproduktiven" Klonen unterscheiden, so sei dies eine Augenauswischerei". Jüngster Anlass für die Aussagen Steindls ist die zu Ende gegangene Begutachtungsfrist für eine Novelle zum Fortpflanzungsmedizingesetz. Der Entwurf sieht vor, dass das reproduktive und therapeutische Klonen verboten werden. Der evangelische Theologe Ulrich Körtner kritisierte den Entwurf mit dem Hinweis, die Diskussion über das sogenannte "therapeutische Klonen sei noch nicht abgeschlossen. Ein generelles Verbot komme daher zu früh. Auch der Vorsitzende der Bioethikkommission Johannes Huber bezeichnete die Formulierung zum Klonverbot als "nicht das Gelbe vom Ei". KAP

Moskau-Kiew-Rom

Die ukrainisch-katholischen Bischöfe haben ihre Forderung nach einem eigenen Patriarchat mit Sitz in Kiew bekräftigt. Die Drohungen der Orthodoxie, die ökumenischen Gespräche mit dem Vatikan abzubrechen, seien "am Rande der Erpressung", heißt es in einer in Lemberg veröffentlichten Erklärung des Episkopats. Viele Katholiken des byzantinischen Ritus in der Ukraine seien empört darüber, dass eine wichtige Angelegenheit ihrer Kirche nicht in Kiew, Lemberg oder Rom, sondern in Moskau verhandelt worden sei, so die Bischöfe mit Blick auf die jüngste Visite von Kurienkardinal Walter Kasper beim russisch-orthodoxen Patriarchat. Für das Moskauer Patriarchat, das sich als historischer Alleinerbe der "Kiewer Rus" versteht und die Ukraine als Teil seines kanonischen Territoriums ansieht, wäre die Schaffung eines unierten Patriarchats in Kiew ein Affront. Auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. und zahlreiche andere Oberhäupter orthodoxer Teilkirchen hatten sich Anfang Februar explizit gegen einen solchen Schritt ausgesprochen. KAP

Priester-Euthanasie

Unter den Opfern der "Euthanasiemorde" des NS-Regimes in Schloss Hartheim waren 520 Priester, hauptsächlich aus Polen, wie die Linzer Kirchenzeitung berichtete. Das nahe Linz gelegene Schloss Hartheim war 1940-44 eine der sechs Euthanasieanstalten des Deutschen Reiches. Hartheim steht für die Ermordung behinderter Menschen als "lebensunwertes Leben". Allerdings ging das in Form von Vergasung praktizierte Euthanasieprogramm der Nazis weit über behinderte Menschen hinaus. So wurden die arbeitsunfähigen oder kranken Gefangenen aus dem KZ Dachau - darunter viele Priester - sowie die jüdische und Roma-Häftlinge von einer Ärztekommission zur Ermordung in der Gaskammer von Hartheim bestimmt. KAP

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