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Vorkonziliarer Ritus

Im Tauziehen um die Wiederzulassung des vorkonziliaren Messritus hat Rom den Traditionalisten Entgegenkommen signalisiert. Eine Gemeinschaft traditionalistischer Katholiken kann im südwestfranzösischen Bordeaux ihre Arbeit auf-nehmen. Eine entsprechende Konvention haben Kardinal Jean-Pierre Ricard von Bordeaux und der Lei-ter der Gemeinschaft, Abbé Philippe Laguérie, unterzeichnet. Damit können in einer Kirche von Bordeaux Gottesdienste nach dem Ritus von 1962 gefeiert werden.KAP

Design or not Design?

Kardinal Christoph Schönborn hat in New York seine Ansicht bekräftigt, dass Evolution und Schöpfungsglaube kein Widerspruch sind. Die Möglichkeit, dass sich "der Schöpfer auch des Instrumentes der Evolution bedient", sei für den katholischen Glauben durchaus annehmbar, sagte der Erzbischof in einem Vortrag vor der "Homeland-Foundation". Die Erforschung des Universums deute auf eine Ordnung, einen Plan, eine Absicht und einen Zweck hin. Schönborn warnte vor der Engführung der Evolutionismus-Debatte, indem man diese auf einen Konflikt zwischen "Evolutionisten" und "Kreationisten" reduziere. Dies gelte umso mehr, als die "kreationistische" Position auf einem Bibelverständnis basiere, das die katholische Kirche nicht teile. Der biblische Schöpfungsbericht stelle keine "kosmologische Abhandlung über die Entstehung der Welt in sechs Tagen" dar.

Zugleich betonte der Kardinal, dass es eine Fehlinterpretation sei, wenn man meine, dass die katholische Kirche den darwinistischen Theorien pauschal zustimme. Schönborn bedauerte, dass es sich in der wissenschaftlichen Gemeinschaft eingebürgert habe, jegliche Anfrage an die wissenschaftlichen Schwächen der Theorie von vornherein abzublocken. In gewisser Hinsicht gebe es eine Art von "Zensur", wie man sie früher eifrig der katholischen Kirche vorgeworfen habe. Auf die Frage, ob er ein Anhänger der Strömung des "Intelligent Design" sei, sagte er nur: "Hören Sie auf meine Argumente." Er wolle nicht, dass seine Überzeugungen "irgendeiner Schublade" zugeordnet werden.

Gegenüber der ZiB1 meinte der Kardinal, es sei "nicht einzusehen", dass an den Schulen nur der Darwinismus unterrichtet werden dürfe, nicht jedoch eine "eher auf einen Schöpfer hinweisende Theorie", die auch gut begründet sei. APA

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