Weihefest zwischen intensiven Arbeitstagen

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Das Arbeitspensum eines Bischofs ist im Allgemeinen eher enorm. Für Graz-Seckau, eine der großen österreichischen Diözesen gilt dies zweifelsohne verschärft. Was Wilhelm Krautwaschl in den letzten Tagen und Wochen absolvierte, scheint das alles zu bestätigen: Dass der neue Bischof bereits am Montag dieser Woche, also am Tag nach seiner Weihe in Graz, Gastgeber der alljährlich im steirischen Wallfahrtsort Mariazell zu ihrer Sommersession zusammenkommenden Bischöfe zu fungieren hatte, zeigt, dass die neuen Aufgaben keine Verschnaufpausen erlaubten.

Schon im Vorfeld der Weihe übte sich Krautwaschl darin, sein Haus schnell zu bestellen. Wesentlich personelle Weichenstellungen traf er: Der Generalvikar, also sein Stellvertreter, wurde nach einem Konsultationsprozess ernannt, auch der Leiter des Pastoralamtes und sein Nachfolger als Regens des Bischöflichen Seminars wurden bestellt - und der scheidende Diözesanadministrator und Generalvikar Heinrich Schnuderl, der die Diözese Graz-Seckau seit dem Rücktritt von Bischof Egon Kapellari im Jänner geführt hatte, wird ab September Bischofsvikar mit einigen besonderen Agenden.

Mitten in die intensiven Arbeitstage fiel am Sonntag in Graz die Bischofsweihe von Wilhelm Krautwaschl als großes Fest, das auch in die Tagespolitik ausstrahlte - immerhin war die kirchliche Feier der mehr oder weniger letzte offizielle Termin von Franz Voves als Landeshauptmann der Steiermark. 24 Bischöfe waren im Grazer Dom versammelt, um, angeführt vom Salzburger Erzbischof, Franz Lackner, Wilhelm Krautwaschl die Hände aufzulegen. Dass die katholischen Steirer symbolträchtig zu feiern imstande sind, haben sie längst unter Krautwaschls Vorgängern Egon Kapellari (2001-15) und Johann Weber (1969-2001), die beide Mitkonsekratoren waren, bewiesen. August Janisch, Pfarrer von Hartberg, als Krautwaschl dort seine erste Kaplansstelle antrat, und Markus Madl, der im Rollstuhl sitzende Pfarrer von Graz-Graben, in dessen Pfarrgebiet Krautwaschl als Regens des Bischöflichen Seminars Augustinus tätig war, geleiteten den Ernannten in die Kirche, Brustkreuz und Bischofsstab wurden vom jungen Künstler Christian Rothwangl, einem ehemaligen Bewohner des Augustinums gestaltet.

In seiner ersten Ansprache als Bischof nahm Krautwaschl den Auftrag seines Wahlspruchs "Deus caritas est - Gott ist die Liebe" auf: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - unabhängig von Hautfarbe, Religionsbekenntnis und Geschlecht!"

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