Die Vampire ist ein Erzeugnis der De-Havil-land-Werke in England und wird zu Trainingszwecken nicht nur in der RAF und Royal Navy, sondern auch von den Luftstreitkräften siebzehn weiterer Staaten verwendet. Für diesen Zweck v/ird vor allen Dingen die zweisitzige Ausführung (Sitze nebeneinander) verwendet. Die in Wien befindlichen beiden Vampire-Düsenjäger sind allerdings einsitzig.
Dieser Düsenjäger ist ein einsitziger Ganzmetalltiefdecker mit einziehbarem Bugradfahrwerk. Die Turbine ist im hinteren Teil des Rumpfes eingebaut. Das besondere äußere Merkmal dieser Type sind die beiden Leitwerkträger. Zur Ausrüstung gehören Landeklappen, Sturzflugbremsei gepanzerter Führerraum und gepanzerte Frontscheiben. Druckkabine, Klimaanlage, Funksprechanlage sowie zwei abwerfbare Zusatztanks. Sie ist für Bomben, Raketen und mit vier Bordkanonen (2-cm-Kaliber) ausgerüstet und besitzt Reflexvisiereinrichtung.
Die Vampire ist überaus wendig und zeigt große Steuerfolgsamkeit. Das Erreichen des kritischen Flugzustandes bei Ueberziehen, das heißt das Erreichen der Mindestgeschwindigkeit, die bei zirka 210 km/h liegt, wird dem Flugzeugführer durch deutliches Schütteln an den Steuern angezeigt. Die Sturzflugbremse ermöglicht es dem Flugzeugführer, jedwede Fluggeschwindigkeit der Maschine so zu vermindern, daß das Fahrwerk und die Landeklappen gefahrlos und in kürzester Zeit ausgefahren werden können. Weiter erlaubt sie eine derartige Vergrößerung des Gleitwinkels, daß auch auf Flugplätzen, die in gebirgigem Gelände liegen und raummäßig beschränkt sind, Landungen auf kürzeste Distanz möglich sind, weshalb diese Maschine u. a. auch in der Schweizer Luftwaffe in Verwendung steht.
Um ein Hindernis von 16 m Höhe mit Sicherheit zu überfliegen, wird bei voller Zuladung von rund 5000 kg eine Startstrecke von rund 1100 m überflogen. Die Landestrecke mißt über die gleiche Bodenerhebung rund 1000 m. Start-und Landegeschwindigkeit liegen bei etwa 200 km/h.
Die Vampire steigt etwa in Seehöhe 21,6 m/sec, in 3000 m 11,3 m/sec und in 9000 m 3,8 m/sec, während die Dienstgipfelhöhe 12.200 m beträgt. Bis auf eine Höhe von 9000 m fliegt sie 19 Minuten, legt eine Strecke von 148 km zurück und verbraucht 480 Liter Kraftstoff. Beim normalen horizontalen Reiseflug, der einer Geschwindigkeit von 520 km/h entspricht, liegt der Kraftstoffverbrauch bei 18 Liter pro Minute. Bei einem theoretischen Wert von Null Meter Höhe und Maximalschub des Triebwerkes liegt der Verbrauch bei 25 Liter pro Minute. Der Verbrauch vermindert sich, je höher die Flughöhe ist. Die Ursache dieses variablen Kraftstoffverbrauches ist in dem geringen Widerstand zu suchen, den die dünnere Luft bietet, ist jedoch nur auf lange Strecken rentabel, da die Steigleistung relativ viel Kraftstoff erfordert. Das Fassungsvermögen der diversen Tanks beträgt: im Rumpftank 363 Liter, in den beiden Flächentanks 482 Liter, in den beiden abwerfbaren Zusatztanks 900 Liter. Als Kraftstoff wird Kerosin, eine Art Leuchtöl, verwendet. Wenn man bedenkt, daß ein Gewicht von fünf Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 500 bis 800 km/h fortbewegt wird, dann ist der Verbrauch noch immer erträglich.
Das Triebwerk der Vampire ist ein Goblin-triebwerk (Luftstrahlgetriebe) der Firma De Ha-villand, dessen Maximaldrehzahl 10 000 U/min beträgt. Die Austrittstemperatur der Schubgase liegt bei 710 Grad Celsius maximal Der Maximalschub liegt bei 1400 kg, was einer Leistung von zirka 3700 PS entspricht, etwa der Leistung einer Schnellzuglokomotive. Die Höchstgeschwindigkeit im Horizontalflug liegt bei der Vampire bei 860 km/h.
Da eine moderne Luftwaffe ohne Düsenjäger undenkbar ist, wird auch Oesterreich an den Erwerb solcher Maschinen denken müssen. Ein Mehrzweckmilitärflugzeug, wie es die Vampire darstellt, die noch dazu als Trainer ausgezeichnete Dienste leistet, erscheint für kleinere Staaten sicherlich vorteilhaft.
Technische Daten: Spannweite:
11,60 m, Flügelfläche: 24,20 ma, Länge: 9,37 m, Leergewicht: 3300 kg, Höhe: 1.90m, Fluggewicht mit voller militärischer Ausrüstung: 48 00 kg.
