Das Zusammenleben der Kulturen beflügeln

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Zum ersten Mal wird heuer der Integrationspreis 2010 vergeben. Das vom ORF und dem Verein „Wirtschaft für Integration“ lancierte Projekt zeichnet Einzelpersonen, Vereine, Gemeinden und Unternehmen aus, die vorbildhafte Initiativen im Bereich Integration setzen.

Ein wesentliches Ziel des Preises ist es, das vorurteilsfreie Klima für das Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen zu fördern. Darüber hinaus soll Integration sichtbar und Zuwanderung positiv, als Bereicherung, kommuniziert werden, wie die Initiatoren des Projektes im Rahmen einer Pressekonferenz vergangenen Mittwoch in Wien betonten.

Bis zum 23. April 2010 können Initiativen eingereicht werden. Die Juroren (darunter prominente Namen wie Willi Resetarits und Michael Niavarani) werden aus allen Bewerbungen 16 Projekte auswählen – je vier in jeder der vier Preis-Kategorien: „anpacken & initiativ sein“, „bilden & befähigen“, „unternehmen & arbeiten“ sowie „fördern & unterstützen“. Im Mai werden die 16 Sieger-Projekte im ORF-Servicemagazin „Konkret“ vorgestellt. Die Preisverleihung selbst wird schließlich Anfang Juni in Wien stattfinden.

Unter dem Titel „anpacken und initiativ sein“ sollen sich vor allem Einzelpersonen mit kleineren Projekten bewerben, die Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenführen. Zwetelina Ortega, Geschäftsführerin des Vereines „Wirtschaft für Integration“, nennt als Beispiel das Veranstalten von Nachbarschaftsfesten oder von anderen gemeinsamen Freizeitaktivitäten.

Bilden und befähigen

Für die Kategorie „bilden und befähigen“ erhoffen sich die Initiatoren vor allem Bewerbungen von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Die Kategorie „unternehmen und arbeiten“ soll wiederum Projekte von Unternehmen erfassen, die kulturelle Vielfalt als Potenzial und Chance bewusst machen wollen.

Die vierte Kategorie, „fördern und unterstützen“, ist etwas breiter gefasst, so Zwetelina Ortega; vor allem Medien, NGOs und Vereine sind angesprochen.

Beinahe ein Fünftel aller in Österreich lebenden Menschen – darunter bereits fast jedes vierte Volksschulkind – hat einen Migrationshintergrund. Wobei Kinder mit Migrationshintergrund besonders armutsgefährdet sind, wie zuletzt eine Studie des Instituts für Soziologie der Universität Wien feststellte.

Rund 25 Prozent aller Wiener Unternehmen, beschäftigen Migranten. „Integration ist ein Wirtschaftsthema“, erklärte Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad, Schirmherr des Vereines „Wirtschaft für Integration“, gemeinsam mit Bürgermeister Michael Häupl.

Dass Migration und Integration große wirtschaftspolitische und gesellschaftspolitische Chancen für Österreich bringt, betonten auch Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung, und Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. Gerade in Städten sei Zuwanderung ein Wachstumsmotor, der den Innovationsgeist einer Gesellschaft fördere.

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