In China zeigt sich ein neuer Trend: Die Konsumenten drängen zu Biolebensmitteln aus heimischer Erzeugung. Ganze Landgemeinden haben sich verpflichtet, gemäß einem staatlich kontrollierten Ökosiegel zu produzieren.Es ist nicht nur ein Anfang, vielmehr ein wachsender Trend. #Lohao City# oder #Organic Farm# heißen die ersten Reformhäuser Chinas, und auch die Regale chinesischer Supermärkte beginnen sich merklich mit Bioprodukten zu füllen. Die Nachfrage nach Ökoprodukten ist groß in China, kein Wunder, erschütterten doch zahlreiche Lebensmittelskandale das Vertrauen der Konsumenten:
Gert Bachmann ist Assistenzprofessor am Institut Ökologie und Ökosystemforschung der Uni Wien. Im FURCHE-Gespräch berichtet er von den Fortschritten der chinesischen Biolandwirtschaft.DIE FURCHE: Unter welchen Umweltbedingungen sind Ökolandwirtschaften möglich?Gert Bachmann: Die Umweltbedingungen, einmal abgesehen davon, dass der Boden nicht von industriellen Rückständen belastet sein darf, sind weniger ausschlaggebend. Öko ist überall dort möglich, wo auch konventionelle Landwirtschaft möglich ist, solange man bereit ist, zumindest in der Umstellungsphase geringere Ernten in Kauf
Das Parlament hatte einst ein Gewissen: geboren 1883 in Görlitz, verstorben 1933 in Wien. Zumindest wenn es nach dem damaligen Erzbischof Friedrich Gustav Piffl geht, der das Rückgrat der Politik in einer einzigen Persönlichkeit verwirklicht sehen wollte. Die Rede ist von Hildegard Burjan, einst österreichische Sozialpolitikerin und Ordensgründerin der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis. Viele Einrichtungen und politische Initiativen, die häufig als selbstverständlich in unserem Alltag verschwinden, sind auf sie zurückzuführen: Projekte gegen Kinderarbeit, Kampagnen für
Wenn ein noch ungeborenes Kind als Kläger aktenkundig wird, dann kann man das als fortschrittliche Entwicklung bezeichnen; dann hat einen der Alltag, bevor man ihn erlebt. Am 4. August 2008 war es aber so weit, Emil Karg erblickte das Licht der Welt.Die Eltern Emils hatten für ihren noch ungeborenen Sohn den Rechtsanwalt Paul Sutterlüty als Kurator bestellt, der prompt eine Feststellungsklage gegen die Republik Österreich einbrachte. Die Vorarlberger Familie erwartete nämlich gerade ein behindertes Kind und sah durch die hiesige Rechtsprechung die Menschenwürde ihres Sohnes
Er ist auf einem Konzertsaal dahergeschwommen. Drei Jahre lang trieb Hubert von Goisern singend auf hohem Fluss, immer dorthin, wo der Himmel mit der Donau zusammenstößt.Vor Begegnungen hat er seinen Anker geworfen und ist singend in fremde Kulturen emigriert. Entschlossen, den sicheren Hafen einer Vision zu verlassen. Drei Jahre lang war Hubert von Goisern schließlich mit seinem Konzertschiff auf der Donau unterwegs, in grenzenloser Neugierde, stromabwärts und stromaufwärts, quer durch Europa, von Linz nach Rotterdam bis zum Schwarzen Meer. Gemeinsam mit den Einwohnern der jeweiligen
Am Anfang jeder Freundschaft steht oft eine Art gemütliche Ahnung, dass man einander versteht; und ein paar Sätze, vielleicht, ein paar Augenblicke. Es gibt eigentlich keine treffende Bezeichnung für diesen runden Zustand, der einem irgendwie zustößt, ohne sich aufzudrängen. Unser magerer Sprachhaushalt mäandert zwischen trägen Beschreibungen wie „Freundschaften schließen“, „sich anfreunden“ oder schlichtweg „befreundet sein“. „Ich glaube, ich habe soeben mit jemandem Freundschaft geschlossen“, „Ich habe mich befreundet“ sagt im Grunde genommen niemand, um diesen
Das EU-Parlament will der Ausbeutung von Jugendlichen durch kostenlose oder schlecht bezahlte Praktika einen Riegel vorschieben. Das Ende der „Generation Praktikum“?Tod eines Praktikanten, heißt ein Theaterstück, das vor drei Jahren im Berliner Prater-Theater uraufgeführt wurde. Den Praktikanten suchte man in René Pollesch Stück jedoch vergeblich – allein die kreideweißen Umrisse seines Körpers auf dem schwarzen Bühnenboden sollten an ihn erinnern. Eine Inszenierung, vom Leben geschrieben; oder präziser gesagt: von einem geduldeten Missstand. Damals erregte der Umgang der
Nicht alles was stinkt, ist wertlos. Giftmüll fachgerecht zu entsorgen ist teuer. Um Kosten zu sparen, griff ein multinationaler Konzernriese auf bedenkliche Entsorgungsmethoden zurück.Im September 2009 veröffentlichte Wikileaks – eine Internetplattform – den Minton-Report über toxische Abfälle an der Elfenbeinküste. Dabei handelt es sich um einen geheim gehaltenen Bericht des multinationalen Rohstoff- und Energiekonzerns Trafigura von 2006 über die Gesundheitsgefährdung durch den in Abidjan entsorgten Abfall des Unternehmens. Diese enthielten unter anderem Schwefelwasserstoff,
Kleine Geschenke von wildfremden Menschen via E-Mail: Wie schützt man sich dabei vor ungebetenen Eindringlingen?Ein fettgedruckter Name im elektronischen Posteingang – ein kleines Geschenk der Aufmerksamkeit. Mit einem Klick wird es ausgepackt, kein umständliches Geschenkpapier. Und da man ja bekanntlich einem geschenkten Gaul nicht ins und aufs Maul schaut, scheinen auch Informationen und Angebote von wildfremden Menschen verlockend: Da schickt ein Thomas Hauf günstige Reiseangebote oder eine Susanna Kohn Fahrradschnäppchen. Aber wer sind Thomas und Susanna? Und woher wissen sie, dass
Zum ersten Mal wird heuer der Integrationspreis 2010 vergeben. Das vom ORF und dem Verein „Wirtschaft für Integration“ lancierte Projekt zeichnet Einzelpersonen, Vereine, Gemeinden und Unternehmen aus, die vorbildhafte Initiativen im Bereich Integration setzen.Ein wesentliches Ziel des Preises ist es, das vorurteilsfreie Klima für das Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen zu fördern. Darüber hinaus soll Integration sichtbar und Zuwanderung positiv, als Bereicherung, kommuniziert werden, wie die Initiatoren des Projektes im Rahmen einer Pressekonferenz vergangenen Mittwoch
EU-Richtlinien müssen nationale Gesetze werden. Eine sieht vor, alle Telefondaten zu speichern. Doch dagegen gibt es massive Bedenken.Die Richtlinie der Europäischen Union zur Vorratsdatenspeicherung verpflichtet jeden europäischen Internet- und Telekom-Provider aufzuzeichnen, wer mit wem wann und wie lange kommuniziert. Und das auch ohne Verdacht auf rechtswidrige Handlungen. Der Entwurf für ein Telekommunikationsgesetz zur Umsetzung dieser Richtlinie wurde nun begutachtet, soll in den nächsten Monaten in Kraft treten.DIE FURCHE: Das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM)
Geht es nach dem diesfalls zwingenden politischen Fahrplan, dann wird das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung noch im ersten Halbjahr 2010 in Kraft treten. Dieses legitimiert den Staat, die Aufzeichnung der Telefondaten von Bürgern, auch ohne begründeten Verdacht auf rechtswidriges Handeln, zu veranlassen.Das Gesetz, konkret eine Novelle zum Telekommunikationsgesetz (TKG), transformiert eine EU-Richtlinie (RL) aus dem Jahre 2006 in nationales Recht. Die Europäische Union hatte sich nach den Anschlägen des 11. September 2001 darauf eingeschworen, zur Bekämpfung des Terrorismus die