„Marktwirtschaft ist nicht sozial“, hat der Bundeskanzler vor einiger Zeit einmal gemeint - und sich prompt den Vorwurf zugezogen, er hätte ebensogut feststellen können, „Wasser ist nicht trocken“. Welche Wirtschaft ist aber dann sozial? Was empfinden die Betroffenen überhaupt als sozial oder human?Den sozialen Aspekt unserer nach wie vor so bezeichneten Marktwirtschaft dort aufzuspüren, wo er eigentlich am deutlichsten zutage treten müßte, nämlich in den Unternehmen, versuchte die FURCHE, an Hand mehrerer Firmenberichte, die seit Herbst des Vorjahres in zwangloser Folge
„Es hat mir sehr gut gefallen.“ Unter dieser Schlagzeile veröffentlichte der ÖGB die Meinung seines Arbeitstechnik-Experten Josef Rath über das neue Schrack-Relaiswerk in Waidhofen an der Thaya. Das Organ der Industriellenvereinigung, „die Industrie“, bemerkte gleichfalls in einem Artikel über die Schrack-Fa-brik trocken, daß dort die Leistung je Arbeitsplatz um 20 bis 25 Prozent gesteigert werden konnte.In dem Relaiswerk sieht der österreichische Gewerkschaftsbund seine Forderungen bezüglich Humanisierung der Arbeitswelt „weitestgehend verwirklicht“. Immerhin zahlte die
„Wer zehn Jahr da is, is a frisch Gfangter, Leute, die 30 Jahre hier arbeiten, rennen zu Dutzenden herum.“ Krause-Arbeiterbetriebsrat Friedrich Butry-Kornos ist auf ein Faktum stolz, das Kollegen aus anderen Betrieben lieber verstecken würden: ein vergleichsweise hohes Durchschnittsalter in der Firma. Doch was dem Außenstehenden als Nachteil erscheint, ergibt sich zwangsläufig. In der Sondermaschinenfertigung, deren Produkte beispielsweise von Autoherstellern zur Motorenbearbeitung benötigt werden, ist mit Fließbandkräften kaum viel anzufangen. Die Präzisionsmaschinen sind in der
Mehr als einen bescheidenen Wirtschaftsaufschwung wird man auch im Jahr 1979 nicht erwarten dürfen. Wie man die aktuellen Prognosen zum Jahreswechsel auch auslegen mag, einen Boom wie in den ausklingenden sechziger und frühen siebziger Jahren wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Heißt es also endgültig Abschied nehmen von den guten Jahren, die eigentlich schon 1974 ausgelaufen sind - wird es jetzt auch bei uns ernst?Wenn man den professionellen Konjunkturforschern glauben darf, kann das neue Jahr nur besser werden als das alte. Die Wirtschaft soll wieder etwas rascher wachsen,
„Da haben Sie sich aber die beste Firma ausgesucht!“ Betriebsratsobmann Guschlbauer ist überzeugt, in einem Unternehmen zu arbeiten, das^ seinen Mitarbeitern ein Maximum an sozialen Leistungen bietet. Immerhin verfügt er über ein Sozialbudget wie „wohl kaum ein Betriebsrat in einem anderen österreichischen Unternehmen“. Die genaue Höhe der Mittel, die durch die Hände der Belegschaftsvertretung fließen, bleibt aber genauso ungenannt wie der Firmengewinn. Daß die österreichische Tochter des Kopiergeräte-Weltkonzerns jedenfalls zu den besser verdienenden Unternehmen des Landes
Wenige Tage nachdem die Kündigung von tausend Personen bekanntgegeben worden war, trat der Schmalfilmgeräte-Hersteller Eumig (Wiener Neudorf) an die Öffentlichkeit und präsentierte das neue Werk Fohnsdorf an einem „Tag der offenen Tür“. Fazit: Das Experiment, Bergarbeiter in kurzer Zeit zu Werkzeugmachern umzuschulen, kann als gelungen bezeichnet werden. Das zeig-Eumig KG (1977)Geschäftszweige: Herstellung von Schmalfilmgeräteh und Hi-Fi-KassettengerätenBesitzverhältnisse: In den Händen der Gründerfamilien Vockenhuber und HauserBeschäftigte: über 6.000, davon zwei Drittel
Ich führe hier die Regie, in einem Spiel mit lauter Hauptrollen: denn dank einiger IBM 8100 werden unsere Mitarbeiter ihre Arbeiten selbständiger erledigen können.Da diese Systeme aber mit der Zentrale verbunden sind, bekommen wir vom Management auch weiterhin die nötige Obersicht und Kontrolle. Und das zu einem wesentlich günstigeren Preis/Leistungsverhältnis, also zu niedrigeren Kosten.Wir haben auch schon einen neuen Ausdruck dafür: „Management by Hauptrollen“.Bei uns im Spital muß der Patient die Hauptrolle spielen - die Lagerverwaltung und die Küche, die Apotheke, die
Auf der Suche nach Firmen, die auf sozialem Gebiet mehr tun, als nur Pflichtübungen zu absolvieren, wird man sehr bald auf die Shell Austria stoßen, insbesondere auf Dr. Gert Stemberger, Mitglied des fünfköpfigen Vorstandes und auch Berater von Industriellenvereinigung und Bundeswirtschaftskammer in Sachen Gesellschaftspolitik. Sein Unternehmen, Tochterfirma der multinationalen Mineralölgruppe Royal Dutsch/Shell, hält er für sozial, ohne dies jedoch mit den Kosten der einzelnen Aktionen beweisen zu wollen. Grundsatz ist: Es geht nie um die Einzelmaßnahme, sondern diese kann nur
Wäre nicht das Uberschreiten einer Reizschwelle zu befürchten, könnte man den seit Monaten anhaltenden Wertverfall des amerikanischen Dollar als halb so schlimm bezeichnen. Jene, die dabei draufzahlen, werden aber wahrscheinlich irgendwann einmal genug haben und Konsequenzen ziehen.Zuerst dürfte das Faß vermutlich bei den Erdölstaaten überlaufen, die für ihr „schwarzes Gold“ von den Amerikanern täglich noch wertlosere Dollars. erhalten. Sie drohen zwar schon lange, die ölrechnungen künftig in einer anderen (künstlichen) Währung als dem Dollar auszustellen, ohne daß aber damit
Es hat wenige Sommer gegeben, in denen die Wirtschaftsjournalisten so wenig Mühe wie diesmal hatten, -ihre Seiten zu füllen. Das Zentralproblem ist die Frage: „Wie kommt der Staat zu seinen Einnahmen?“ Ein Beispiel, wie man es zu lösen versucht:In der Diktion des Finanzministeriums ist der Erlaß GZ. 02 1330/1 IV/2/78 nichts Aufregendes, den damit wieder zum Leben erweckten Abgabenrechtlichen Erhebungsdienst (AED) hat es früher auch schon gegeben, jetzt hat man ihn halt mit neuen Aufgaben betraut. Dieser Erlaß organisiert den Erhebungsdienst, seine wesentlichen Befehle - Beschaffung