Mit einem Zyklus von drei Konzerten, welchen die Wiener Philharmoniker gemeinsam mit dem Staatsopernchor und Solisten der Staatsoper veranstalten, wird nicht nur die traditionelle Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Körperschaften reaktiviert, sondern auch eine — trotz der vielen, oft allzuvielen musikalischen Veranstaltungen! — erfreuliche Bereicherung unseres Konzertlebens geboten. Die vorgesehenen Programme umfassen, mit Ausnahme des „Magnificat“ von Bach, ausschließlich Chorwerke und Liedkompositionen des 19. Jahrhunderts. Um so erfreulicher, wenn es sich dabei um selten
Von William Wal on (geboren 1902 in Oldham) hörten wif während der letzten beiden Jahre in Wien ein Violin- und ein Bratschenkonzert sowie die Musik zu dem Film „Heinrich V.”. Das Oratorium „Belsazars Gastmahl” — nach der bekannten Erzählung aus dem Buche Daniel — schrieb der Komponist mit 28 Jahren. Seit seiner Uraufführung 1931 in Leeds ist das Werk in Europa und Amerika oft gespielt worden und hatte stets Erfolg, der durch die gemäßigt moderne Schreibweise, die dramatische Begabung und die Effektsicherheit des Komponisten zu erklären ist. Ein größer gemischter Ghor und
Gewöhnlich ist es im Konzertbetrieb so, daß sich ältere, routinierte Künstler für das Schaffen der zeitgenössischen Komponisten einsetzen. Bei einem Vortragsabend der Akademie für Musik und darstellende Kunst war es einmal umgekehrt: Schüler, zum Teil noch Neulinge auf dem Konzertpodium, spielten Werke ihrer Lehrer. In zweifacher Hinsicht war diese Veranstaltung interessant und aufschlußreich. Sie gestattete einen Einblick in das Schaffen der Akademieprofessoren und gab eine Übersicht über die instrumentalen und vokalen Fertigkeiten der Akademieschüler.In den vorgetragenen
In der jüngeren Generation der österreichischen Arbeiterdichter nimmt Hans Heidenbauer einen besonderen Platz ein. Als Sohn eines Werkarbeiters im Jahre 1902 in Langenwang in der Steiermark geboren, wird Hans Heidenbauer mit 13 Jahren Hilfsarbeiter in einem obersteirischen Stahlwerk. Volle 18 Jahfe lebt er von seir Hände Arbeit als Schleifer, Meißler, Eisenträger, Kesselheizer, Kohlemehipper, Ge-neratorenvormann. Sinn und Herz aber bleiben lebendig im Lärm der Maschinen und im täglichen Einerlei der schweren Arbeit. Geistige und seelische Not drücken ihm die Feder in öMe Hand, und so
Bruckners erfolgreichste und Bruckners letzte, unvollendete Symphonie beschlossen die festlichen Bruckner-Tage der Stadt Wien. Im Rahmen einer Gedenkfeier der österreichischen Bundesregierung führte Professor Krips mit den Philharmonikern die Siebente Symphonie auf. Dies Werk steht — nicht nur wegen der im Gedanken an den Bayreuther Meister konzipierten Totenklage — Wagner am nächsten; und bezeichnenderweise hat Bruckner gerade mit diesem Werk „den Widerstand der stumpfen Welt besiegt“. Die barocke Pracht der Ecksätze, das große, feierliche Adagio mit den Tubaklängen und das
Die vergangene Konzertwoche stand unter dem Stern Anton Bruckners. Von allen größeren Orchester- und Chorvereinigungen wurde des Todestages des großen Meisters gedacht; gute und beste Kräfte waren aufgeboten, so daß die Veranstaltungen, in ihrer Gesamtheit sowie die einzelnen Gedächtniskonzerte einen geschlossenen und würdigen Eindruck hinterließen. Das Wiener Bruckner-Fest wollte auch ein Symbol sein „für die Erfüllung der Ehrenpflicht unserer Stadt dem Meister gegenüber, der in ihr die wertvollsten Jahre seines Lebens verbrachte, den größten Teil seiner Werke schuf und auch
Von Emil Waldmann. Verlag Anton Schroll & Co. in Wien. 79 Seiten und 97 Bilder.In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts werden die Breschen geschlagen für die moderne Kunst; ihre bahnbrechenden Wegbereiter erwachsen “ dem europäischen Kulturkreis aus französischem Geist. Die gesamte neuere Malerei ist undenkbar ohne der entscheidenden Leistung Cecannes, wie die moderne Plastik ohne Auguste Rodin, dessen Werk als unausweichlicher Wegweiser inmitten einer stilauflösenden Periode steht und seither immer von neuem zu einer Auseinandersetzung zwingt. In dem vorliegenden Buch
Im Vortragssaale der Abteilung für Kirchen- und Schulmusik der Staatsakademie für Musik ist nun die Vereinigung für katholische Kirchenmusik in Wien gegründet worden. Damit kam ein Gedanke zur Verwirklichung, der schon seit dem Ende des ersten Weltkrieges lebendig war. Der neue Verein will für die Förderung der katholischen Kirchenmusik im Geiste der Liturgie und nach den Weisungen der kirchlichen Behörden arbeiten. Sein wichtigstes Ziel ist die Erfassung und Aktivierung aller Fachleute und Laien für eine lebendige Pflege der Kirchenmusik als Gemeinschaftskunst.Diesem Zwecke dienen
Die Reihe der musikalischen Veranstaltungen der österreichischen Kulturvereinigung wurde mit dem Meisterkonzert von Ginette Nevc glanzvoll eröffnet. Die beim ersten Wiener Auftreten der Künstlerin — im Rahmen des französischen Konzertes der Philharmoniker unter Charles Münch — gewonnenen Eindrücke wurden bestätigt und vertieft. Ginette Neveu spielte Corelli und Bach weder barock, klassizistisch noch „romantisch“, sondern sehr persönlich. Stil interessiert sie wenig, um so mehr aber die Ausdrucksmöglichkeiten, die in jedem einzelnen Satz, in jedem Takt gleichsam verborgen