,,Ein Drittel der von den Kernwaffenversuchen freigesetzten künstlichen Radioaktivität befindet sich zur Zeit noch in der Stratosphäre.“ Diese Feststellung wurde im April 1960 bei einer Tagung der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft in Cleveland, Ohio, von Dr. Wright H. L a n g h a m gemacht. Die radioaktiven Substanzen — es betrifft vor allem das krebserregende Strontium 90 und das genetische Schädigungen hervorrufende Caesim 137 — sickern aus den höheren um die Erde zirkulierenden Luftströmungen ständig in die tieferen atmosphärischen Schichten ein und gelangen schließlich
An der Wiener Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurde in den letzten Jahren eine Reihe von wissenschaftlichen Bearbeitungen durchgeführt, deren Ergebnis sowohl eine Verbesserung der kurzfristigen Wettervorhersage als auch eine Erweiterung des Vorhersagezeitraumes auf einen mittelfristigen Bereich bis zu vier Tagen ist. Die neue Methode, durch die langjährige meteorologische Erfahrungen in ein mathematisches System gefaßt werden, hat sich in der Praxis gut bewährt und fand auch eine besondere Anerkennung — i m Ausland. Anläßlich eines Wettbewerbes der Deutschen
Attention! Geophysical Year Warning! Alert starts immediately … Diese erregende Alarmmeldung geht seit Jänner 1957 zwischen dem 10. und 16. eines jeden Monats versuchsweise über das Nachrichtennetz des Weltwetterdienstes. Es handelt sich um Testsendungen für das am 1. Juli 1957 beginnende und achtzehn Monate lang dauernde Internationale Geophysikalische Jahr (abgekürzt IGY = International Geophysical Year), die von der IGY-Warn- zentrale in Fort Belvoir, USA, ausgegeben werden und Beginn, Fortsetzung oder Ende von Zeitabschnitten erhöhter Aufmerksamkeit angeben. Die Meldung wird an den
Im Jahre 1901 nahm der deutsche Meteorologe R. A ß m a n n mit einem unbemannten Gummiballon Temperaturmessungen in höheren Luftschichten vor, die eine Umwälzung in unserem damaligen Wissen von der Temperaturverteilung in der Atmosphäre bewirkten. Nahezu gleichzeitig hat auch T e i s s e-rence de Bort nachgewiesen, daß in mittleren Breiten oberhalb 11 ku die Temperatur, die in dieser Höhe ungefähr minus 50 Grad beträgt, nicht weiter abnimmt, sondern daß hier eine isotherme Schicht liegt, in welcher die Temperatur sogar wieder etwas ansteigt. Die Entdeckung beider Forscher führte zu
Das Problem der Wettervorhersage, ein viel umstrittenes Thema, ist trotz der wissenschaftlichen Fortschritte und Erkenntnisse über die Dynamik der Atmosphäre noch immer nicht in zufriedenstellender Weise gelöst. Noch immer kommen, trotz gewissenhafter wissenschaftlicher Arbeit, trotz offensichtlicher Beachtung aller für die Wetterbildung wichtiger Faktoren entmutigende Fehlprognosen vor. Der Optimismus, mit dem die Meteorologen in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts darangingen, einen öffentlichen Wetterdienst zu organisieren, ist heute verflogen. Man machte damals mit wenigen
Der fortschreitende Flugverkehr über die Ozeane machte es erforderlich, aus bestimmten für die Wetterentwicklung bedeutungsvollen Gebieten fortlaufende Wettermeldungen zu erhalten. Bis zum Jahre 1946 wurden Wetterbeobachtungen auf See ausschließlich von Beobachtern auf Handelsschiffen angestellt und durch Schiffsfunk verbreitet. Der Seeverkehr folgt bestimmten, genau umschriebenen Straßen, und dies bedeutet, daß sich der Wetterdienst im Atlantik auf diese Straßen beschränkte. Es gab große Lücken im Beobachtungsnetz, oft gerade dort, wo das Wettergeschehen von Bedeutung für die
Im Jahre 1783 errichtete die Mannheimer Meteorologische Gesellschaft (Societas Meteorologie Palatina) versuchsweise in West- und Mitteleuropa ein Stationsnetz von 50 Wetterbeobaditungsstationen und rüstete sie mit einheitlich konstruierten meteorologischen Instrumenten aus. Den Beobachtern schrieb sie die Einhaltung fester Beobachtungstermine zu den Zeiten 7, 14 und 21 Uhr vor, Termine, die auch heute noch im Klimadienst eingehalten werden. Diese Mannheimer Unternehmung war der erste gelungene Versuch eines internationalen Wetterdienstes, der aber nur zwölf Jahre intakt blieb und
Der reiche Schatz an Wetterregeln, in denen unsere Vorfahren ihre Erfahrungen niedergelegt und an spätere Generationen weitergegeben haben, enthält eine Fülle von Reimsprüchen, die an einem bestimmten „Lostag“ den Eintritt wärmeren oder kälteren Wetters voraussagen. Statistische Untersuchungen über die Lostagsregeln haben in jüngster Zeit gezeigt, daß sie in der überwiegenden Zahl der Fälle zutreffen. Andere meteorologische Untersuchungen über Störungen und Unstetigkeiten im jährlichen Witterungsablauf haben überraschenderweise ebenfalls zu den alten Bauern- und
Der Einfluß des Wetters auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden tritt schon im täglichen Leben augenfällig in Erscheinung. Hohe Temperaturen bei gleichzeitig höherer Luftfeuchtigkeit empfinden wir zum Beispiel als sehr unbehaglich. Die durch diese Wetterverhältnisse bedingte Er-sdiwerung der Wärmeabgabe führt nicht selten zu Müdigkeit, einer gewissen geistigen Erschlaffung, Erschwerung des Denkens, Unfähigkeit zur Konzentration, Einengung unseres Bewußtseinsfeldes und kann bei hoher Wärme in eine ausgesprochene Apathie übergehen. Ein aufkommender, die