Der höchstdekorierte Offizier der alten österreichischen Armee verkörperte die besten soldatischen Tugenden - auch im Zivilleben: Tapferkeit und Un-eigennützigkeit.
I.„Ich dachte die erste Zeit, ich müßte wahnsinnig werden." „Abends tun mir meine Beine so weh, daß ich kaum stehen kann.“ „Ich hab’ gar nicht gewußt, daß es so große Fabriken gibt.“ „Wenn ich durchs Labor geh’, pfeifen die Arbeiter hinter mir her." Das sind Sätze aus dem Mund junger Fabrikarbeiterinnen, die mit rund 15 Jahren „in den Produktionsprozeß eingereiht" wurden. In einer hochindustrialisierten Mengengesellschaft ist es an sich nicht nötig (siehe LISA und UdSSR), daß Kinder mit 15 Jahren bereits erwerbstätig sind, denn die Berufsarbeit überfordert sie,
TM JAHRE 1941 stand Europa mitten im Krieg. Niemand wußte, wann er enden würde. Auch Hollywood nicht. Das Filmbabel hatte Sorgen. Der europäische Markt war abgeschnitten. Deshalb machte man Filme nur nach amerikanischem Geschmack. Einer davon hieß: „Die Frau mit den zwei Gesichtern.” Es war ein Lustspielfilm und ein Mißerfolg. Man führte ihn darauf zurück, weil der Hauptdarstellerin die Rolle eines Glamourgirls mit zweigeteiltem Badeanzug aufgedrängt worden war. Die Schauspielerin filmt seither nicht mehr. “Jetzt ist die ruhelos Umherirrende mehr als fünfzig Jahre, bei Lebzeiten
AM 15. AUGUST 1853, der Krimkrieg lag keimhaft schon in der Luft, geschah in Ischl etwas, das, eigentlich als Staatsakt inszeniert, als echte Idylle endete. Kaiser Franz Joseph, der fünf erfolgreiche, freilich noch auf Schwarzenbergs Konto gehende Jahre hinter sich hatte, sollte sich verheiraten. Hinter dem Plane stand die Herrschernatur seiner Mutter, der Erzherzogin Sophie. Die Wahl war auf eine Prinzessin des eigenen Hauses gefallen, auf Helene, die älteste Tochter des Bayernherzogs Max und seiner Gemahlin Ludovika, Sophies Schwester. „Nene“ galt als nicht hübsch, fromm und
Im Burgtheater in Wien fand einige Tage nach der Geburt des Thronfolgers eine Festvorstellung statt. Als sich der Vorhang gehoben hatte, schrieb Frau Julie Rettich, eine damals bekannte und beliebte Tragödin, als Muse der Geschichte mit goldenem Griffel auf einen Marmorstein das Datum „21. August 1858“ und deklamierte: „Hier steht das Jahr, der Tag hier eingegraben / Der Rest der Tafel aber bleibe leer / Denn ich muß Raum für seine Taten haben / Und Großes, ahn ich, schreib ich noch hierher.“Der Rest der Tafel blieb leer. Der Erbe der habsburgischen Länder verschwand von der
„UN'ARCHITTETIIRA MAESTOSA“ könnte man sagen, wenn man die kühnen Bauten in Pineta sieht, der Badestadt an der nördlichen Adria zwischen Venedig und Triest, die vor vier Jahren noch nicht bestanden hatte. Früher war Marineübungsgelände dort. Dann hatten einige Leute eine Idee und das nötige Geld, und dann kamen die Bulldozer und dann — last, but not least — der Architekt Marcello D'Olivo, ein Tausendsasa, der eine Stadt in einer Spirale plante. Nicht wenige waren dagegen, aber auch gewichtige Leute dafür. Ernest Hemingway, er schrieb gerade an einem Roman in der Nähe, stellte
In Kirchschlag, dem idyllischen Marktflecken der Buckligen Welt, spielt eine Pfarrgemeinde die Passion des Herrn. Sehenswert und ergreifend. Der Gedanke des Passionsspiels geht auf die Opferbereitschaft des Pfarrers Franz F ü ß 1 zurück, der ihn 1932 erstmals verwirklichte. Die Willenskraft des Priesters und der Eifer der Pfarrgemeinde ließen das Werk entstehen, das Krieg, Not und Brandschatzung überdauerte und im Spieljahr 19 5 5 an Sonn- und Feiertagen einen neuen Erfolg feiern darf.Dechant Kodeischk, einer der mutigen Retter von St. Stephan 1945, hat zum Spiel für dieses Jahr
Als der portugiesische Staatspräsident Car-mona im Jahre 1939 die afrikanischen Kolonien besuchte, erschienen überall Transparente mit der Aufschrift „Weiße und Farbige — alle sind Portugiesen“. Dies zu einer Zeit, als der farbige Nationalismus den großen Kolonialmächten zu schaffen machte und Hitler in Europa eine wahnwitzige Rassenpolitik betrieb.„Many races — one nation“ ist auch der Titel einer 1954 in Lissabon erschienenen Druckschrift, die Portugals Kolonialpolitik mit besonderer Betonung ihres anti-rassischen Aspektes an Hand von Dokumenten untersucht. Sie bildete die
Die Universität Wien hat gemeinsam mit der Hochschule für Bodenkultur 1952/53 durch den bekannten Agrarpolitiker Lothar Brauneis die Lebensverhältnisse eines Kleinbauerndorfes im Einflußbereich der Großstadt Wien untersucht*. Aus den vielen aufschlußreichen Einzeluntersuchungen ergab sich die Wandlung einer Bauerngemeinde in eine Industriesiedlung, eine zunehmende Abwanderung von Mensch, Kapital und Boden aus der Landwirtschaft. Die Ergebnisse der Untersuchung können, obgleich sie sich nur auf eine einzelne Gemeinde beziehen, da und dort verallgemeinert werden, da sie typisch für die