Interessante Programme in der Theaterstadt Wien, aber beschränkte Mittel.Das Theater in der Josefstadt kündigt für Jänner 2008 eine "Sternstunde" besonderer Art an: Claus Peymann und Hermann Beil gastieren mit ihrer längst Kult-Status genießenden Inszenierung von Thomas Bernhards Dramoletten-Trilogie. Auf der Sulzwiese versucht Peymanns literarisches Alter Ego, seinen Chefdramaturgen von der Utopie einer "totalen Shakespearekonzentration" zu überzeugen, man müsse nur "alle Shakespearestücke in einen einzigen Abend hineinquetschen".Jahrzehnte später konzentriert man sich in der Burg
In der Bundeshauptstadt setzt man auf Nummer sicher.Der Jahresregent: Shakespeare.Wer sich von der nächsten Wiener Theatersaison spektakuläre, die darstellende Kunst revolutionierende Events in der Art von Christoph Schlingensiefs Aktionen, Hermann Nitschs OM-Theater oder postdramatische Experimente erwartet, wird enttäuscht sein. Die großen Wiener Bühnen setzen diesmal mit einer soliden Mischung aus klassischer und zeitgenössischer Dramatik in hochkarätiger Besetzung auf Nummer Sicher.Hoch-Burg der KlassikRigide wie nie zuvor wurden im Burgtheater in der kommenden Spielzeit die
Was auf den Wiener Bühnen für diese Saison zu erwarten ist.Im Wiener Theater rumort es. Nicht so sehr an den großen Häusern, auch wenn im Volkstheater ein neuer Direktor eingezogen ist, Klaus Bachler seinen Abgang nach München angekündigt hat und fast alle Theater auf das "Gedankenjahr" reagieren. Aber bei den mittleren und kleinen Bühnen zeigt die Theaterreform erste Auswirkungen. Johanna Tomeks Theater m.b.H. und die Gruppe 80 haben aufgegeben, andere sind längerfristig gesichert, wieder andere machen ambitioniert ohne fest geknüpftes Sicherheitsnetz weiter.Im Burgtheater feiert am
Im November 2004 erschien Hans Gratzer zum letzten Mal in der Öffentlichkeit: Unter Standing Ovations nahm der von einer Krebserkrankung gezeichnete große Theatermacher den "Nestroy" für sein Lebenswerk entgegen, den er wie kaum ein anderer verdient hat. Vergangenen Mittwoch ist er im Alter von 63 Jahren verstorben.Mit bewundernswerter Konsequenz und ungebrochenem Enthusiasmus brachte Gratzer Jahrzehnte hindurch als Pionier der Off-Szene internationales Flair ins Wiener Theaterleben, förderte junge österreichische Autoren und war, nicht zuletzt mit seinen Ausflügen ins Musiktheater,
Die "gruppe 80" in Wien geht in das 25. Jahr ihres Bestehens. Die Theaterleiter werden sich nach 20 Jahren verabschieden.Wenn Helga Illich und Helmut Wiesner am Ende der kommenden Saison als Theaterleiter abdanken, überkreuzt sich ihr Abschied mit dem 25-Jahr-Jubiläum der "Gruppe 80", die sich im Herbst 1980 von Conny Hannes Meyers ehemals revolutionären, aber in formalistischen Stilprinzipien erstarrten "Komödianten" abspaltete und, zunächst noch ohne eigenes Haus, anderes Theater machen wollte. Zum Beispiel: Revitalisierung österreichischer Klassiker durch Abtragen von Patinaschichten,
Keine Sensationen, keine Flaute, aber eine thematisch und künstlerisch reichhaltige Saison wie schon lange nicht mehr: Ein VorausblickSpektakuläre "Events" sind in der neuen Spielzeit auf Wiener Bühnen nicht zu erwarten, obwohl sich so manche strukturellen und personellen Veränderungen abzeichnen. Trotz des Fehlens vorprogrammierter Sensationen, die - man denke nur an Bambiland - oft hinter den hochgeschraubten Erwartungen zurückbleiben, droht keine Theaterflaute. Denn das Angebot ist thematisch so reichhaltig und künstlerisch vielfältig wie schon lange nicht mehr.Die Burg offeriert in
Sprechtheater auf den Wiener Bühnen in der Saison 2003/04.So österreichisch wie in der kommenden Spielzeit ist es an den großen Wiener Bühnen schon lange nicht zugegangen, als hätte man sich in den Dramaturgien stillschweigend auf das Motto "Österreich-Festspiele mit Welttheaterakzenten" eingelassen.Hans Gratzer beginnt seine Direktion an der Josefstadt mit seinem (oft skeptisch kommentierten) Spielplankonzept, das ein auf österreichische Dramatik spezialisiertes Repertoire - "neu gelesene" Klassiker und (Wieder)-Entdeckungen - vorsieht. Er offeriert Highlights österreichischer
Die neue Saison: Keine Theaterkrise, keine ästhetische Revolution.Nach einer künstlerisch wohl temperierten Spielzeit, deren "Backstage"-Spektakel - wie etwa das Rätselraten um den künftigen Josefstadt-Direktor - für mehr Aufregung sorgten als die Ereignisse auf der Bühne, scheinen die organisatorischen Strukturen der Wiener Theaterlandschaft derzeit gefestigt. Umso mehr Interesse verdienen daher die künstlerischen Konzepte. Um es vorwegzunehmen: Ästhetische Revolutionen sind auch heuer nicht angesagt. Stattdessen setzt man an den großen Bühnen auf bewährte Qualität, prominente
Wenn ein Schauspieler „Maske macht", legt er sein privates Äußeres ab und verleiht seinem Gesicht die charakteristischen Züge der Bühnenfigur, die er darstellt. Im Theater von heute bedient man sich dabei zumeist möglichst sparsamer Mittel. Das Gesicht soll auch die leisesten Gefühlsregungen unverhüllt spiegeln.Dabei ist die Macht eines guten Maskenbildners über die menschliche Physiognomie beinahe unbegrenzt. Er kann ein junges Gesicht mit Altersrunzeln durchfurchen, mit Spezialplastiken die Form völlig verändern, Zahnlücken und Kahlköpfigkeit vortäuschen, ein