Nicht nur Alfred Hrdlicka wird 80: Einflussreiche Jubilare regieren Österreichs Kunst.Hans Staudacher machte den Anfang. Sein 85. Geburtstag im Jänner (siehe Furche 1, Seite 20) eröffnete eine Reihe von Jubiläen, die 2008 in ungewöhnlich großer Anzahl Geschichte und Gegenwart der bildenden Kunst in Österreich betreffen. Die zahlreichen Gedenktage - siehe Kasten - sind eine Gelegenheit, die gegenwärtige Situation der Malerei, Plastik, Objektkunst und Grafik inklusive aller anderen visuellen Erscheinungsformen zu überdenken. Zu sehen, ob die Avantgarde von gestern auch im gegenwärtigen
Hans Staudacher, eine "Institution" der österreichischen Maler-Szene, wird 85. In Klagenfurt ist eine große Retrospektive zu sehen.Die Retrospektive, die bis 20. Jänner 2008 im Museum moderner Kunst Klagenfurt (MMKK) zu sehen ist, erfüllt nicht nur den Anspruch eines charakteristischen, repräsentativen Überblicks über ein sehr großes, weit verzweigtes Lebenswerk, sondern fungiert auch als angemessene Hommage zum 85. Geburtstag des beliebten Künstlers am 14. Jänner.Ergänzt wird die Ausstellung durch ein informatives Katalogbuch, herausgegeben von Andrea Madesta, der Direktorin der
Christian Ludwig Attersee zum 65. Geburtstag.Für die Verbindungen von Kunst und Leben gibt es weniger Modelle als imponierende und aufschlussreiche Einzelfälle. Die Überzeugungskraft des Künstlers liegt im Unbedingten seines Werks, im permanent spürbaren künstlerischen Handlungsbedarf. Die notwendige Annäherung an die Welt ist beim bildenden Künstler eine visuelle. Originalität und Intensität sind dabei wesentliche Kriterien dessen, was man pauschal als Qualität bezeichnet. Wie ein Künstler zur Welt steht, zeigt sich in der Beschaffenheit, den Absichten und Facetten seiner Arbeit,
Zum Tod der Malerin Hildegard JoosMit Hildegard Joos, die am 17. Jänner in Wien im Alter von fast 96 Jahren verstarb, verliert Österreichs Malerei eine herausragende, aufrechte und unverwechselbare Persönlichkeit.Ihr Werk, das sie auf weiten Strecken mit ihrem gleichfalls erst vor kurzem verstorbenen Lebenspartner Harold Joos-Schenker, einem Schweizer Kunsttheoretiker, entwickelte, setzte um die Mitte der 1950er Jahre in. Es ist anfangs durch expressive und informelle, später durch überwiegend geometrische Gestaltungsprinzipien gekennzeichnet.Als bedeutendste Werkgruppe von H+H Joos
Zum 75. Geburtstag von Arnulf RainerEin substanzieller Befund der bildenden Kunst in Österreich seit 1950 zeigt Arnulf Rainer an vorderster Stelle. In der Summe seines großen und vielschichtigen Werks ist er die überzeugende, unverwechselbare Leitfigur einer künstlerischen Praxis, die immer wieder Extrempositionen ansteuerte und damit Neuland betrat, zugleich aber auch postmoderne Annäherungen zwischen den Zeiten und Stilen im Sinne einer faktischen, fortlaufenden Dialogbereitschaft riskierte. Vor allem im neueren Ruvre erweist sich Rainers differenziertes Wechselspiel von Überzeichnung
Malerei, Plastik, Grafik, Fotografie.Die Entwicklungsphase der bildenden Kunst nach dem Ende des II. Weltkriegs war nicht nur eine der spannendsten, sondern auch eine der fruchtbarsten und wesentlichsten innerhalb der Geschichte der Moderne. Paris als führende Metropole der Künste hatte gegenüber früheren Jahrzehnten nur wenig von seiner geistigen Sprengkraft, dem intellektuellen Flair und seiner bohemienhaften Atmosphäre eingebüßt und aus den Widrigkeiten des Widerstands gegen die deutschen Besatzer an geistiger Schärfe, Risikobereitschaft und Internationalität sogar noch
Ganz allgemein und nicht nur von kulturpolitischen Zweckoptimisten wird Kunst heute als die Wachstumsbranche schlechthin bezeichnet. Es ist in diesem Zusammenhang keineswegs nur die zunehmende Freizeit in einer sich verändernden Gesellschaft, die es sinnvoll wie notwendig erscheinen läßt, jene aus der Beschäftigung mit Kunst resultierenden Chancen zu nützen, die sich als höhere Lebensqualität und damit als deutliches Plus an kulturellem Bewußtsein niederschlagen.Der zu erwartende Rückgang an aufwendigen Konsumgütern mit überwiegendem Prestigecharakter wird mit Sicherheit durch eine
Die von der Neuen Galerie der Stadt Linz, Wolfgang-Gurlitt- Museum, parallel zum Festival „Ändere Avant Garde” bis 25. Oktober gezeigte Ausstellung „Künstlerinnen” (Broncia Koller, Erika Giovanna Klien, Elfriede Trautner, Birgit Jürgenssen, Barbara Pflaum) gibt Anlaß zu einer kleinen ergänzenden Skizze, die in summarischer Form veranschaulichen soll, daß die bildende Kunst dieses Jahrhunderts in Oberösterreich in entscheidender Weise durch Frauen bestimmt wurde und auch weiterhin mitbestimmt wird.Dabei fällt auf, daß zahlreiche aus diesem Bundesland stammende. beziehungsweise
Seit der Gründung der Neuen Galerie der Stadt Linz im Juni 1947 sind 32 Jahre vergangen. Das Institut, das in seinem zweiten Namen auf den Initiator dieses1 Museums, den aus Berlin stammenden Kunsthändler, Verleger und Sammler Wolfgang Gurlitt (1888-1965) hinweist, eröffnete am 28. September dieses Jahres seine neuen, nach modernsten Gesichtspunkten gestalteten Räumlichkeiten im Hochhaus „Lentia 2000”.Abgesehen von vertraglichen Verpflichtungen mit dem Bund und der notorischen Raumenge im ehemaligen Gebäude .der Kunsthochschule am Hauptplatz, war der schon seit langem bestehende