Die Pläne für die neue Lehramtsausbildung

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Der Zugang zum Lehramtsstudium soll reglementiert werden: Nicht nur an den PHs, sondern auch an den Universitäten sind "Eignungstests auf Basis bundesweit einheitlicher Standards“ geplant. Lehrer sollen nicht mehr nach Schultyp, sondern nach Altersgruppe ausgebildet werden: Primarpädagogen werden Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren unterrichten, Sekundarpädagogen Jugendliche von elf bis 19 Jahren bilden.

Ziel der Regierungspläne ist eine der Bologna-Struktur entsprechende Ausbildung mit Bachelor und Master: Bereits Bachelor-Absolventen sollen unterrichten dürfen und der Master erst für eine Fixanstellung notwendig sein. Nach dem Bachelor-Studium ist eine ein- bis zweijährige Induktionsphase geplant: Erfahrene Pädagogen sollen als Mentoren die Junglehrer auf ihre Aufgabe vorbereiten. Zudem werden sich Quereinsteiger fachliche und pädagogische Qualifikationen anrechnen lassen können.

"Zwangsehe zwischen Universität und PH“

Wie die einzelnen Punkte der "Pädagoginnenbildung neu“ konkret aussehen sollen, ist noch unklar: "Die Umsetzung dieser Standards kann je nach Standort variieren“, sagt Andreas Schnider vom Entwicklungsrat der "Pädagoginnenbildung neu“. Im Studienjahr 2014/15 sollen die ersten Studienangebote der neuen Lehrerausbildung starten. Sowohl die Universitäten als auch die PHs sollen die Ausbildung für Primar- und Sekundarpädagogen anbieten. Dazu müssen die beiden Institutionen gemeinsam Curricula erarbeiten und Studiengänge anbieten. Diese verpflichtende Kooperation widerstrebt einigen Uni-Rektoren: "Wie bei jeder Zwangsehe kann das nur schiefgehen“, meint Uniko-Chef Heinrich Schmidinger. Die Autonomie der Universitäten sei mit der Weisungsgebundenheit der PHs als nachgeordnete Dienstellen des Unterrichtsministeriums nicht vereinbar.

Die Einhaltung von Qualitätsstandards in der Ausbildung soll durch einen Zertifizierungsrat überprüft werden, der vom Wissenschafts- und Unterrichtsministerium bestellt ist. Ein solcher Rat sei "kein Qualitätssicherungsorgan, sondern de facto ein politisches Kontrollinstrument“, kritisiert Schmidinger. (ein)

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