Ein Leben für die und mit der Kunst

Werbung
Werbung
Werbung

Mit seinem Grundanliegen, Kirche und moderne Kunst in einen Dialog zu führen, hat Günter Rombold sowohl die universitäre als auch die pastorale Landschaft von Linz und Österreich maßgeblich geprägt, und mit seinem Esprit und Elan weit darüber hinaus gewirkt. Nicht zuletzt durch seine Funktion als Redakteur bzw. Herausgeber der ökumenischen Zeitschrift Kunst und Kirche war er international bestens vernetzt, ließ Kirche in verschiedensten Kontexten als Gesprächspartnerin attraktiv werden und führte je wieder neu religiös konnotierte Lebensthemen als virulente Fragen auch und gerade für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler vor Augen.

Günter Rombold wurde am 2. Jänner 1925 in Stuttgart geboren und kam 1941 mit seiner Familie nach Linz. Nach der Matura leistete er bis 1945 Kriegsdienst, studierte dann Theologie in Linz und wurde 1949 zum Priester geweiht. Anschließend folgten das Doktoratsstudium der Theologie in Graz (Promotion 1954) und das Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in München (1958). Bereits bei seiner Tätigkeit als Religionsprofessor (u. a. am Akademischen Gymnasium Linz, 1958 bis 1975) versuchte er seine Schüler für die (zeitgenössische) Kunst zu begeistern. Rombolds akademische Laufbahn begann zunächst mit Lehraufträgen für Christliche Kunst in Graz und in Linz; 1972 bis 1995 war er Ordinarius für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Hochschule Linz (heute: Katholische Privat-Universität Linz). 1984 gründete er ein "Institut für Kunst und Kirchenbau", welches 2005 in das Institut für Kunstwissenschaft und Philosophie mit Graduierungsrecht überführt wurde (heute: Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft).

Er initiierte und kuratierte weichenstellende Ausstellungen, war 1981 bis 1996 Vorsitzender der Jury des Otto-Mauer-Preises und zeitlebens auch selbst ein bedeutender Sammler. 2002 übergab er den Großteil seiner Kunstsammlung der Landesgalerie Linz. Für sein jahrzehntelanges Wirken im Dienste eines Brückenschlags zwischen Kunst und Kirche erhielt er eine Reihe von Auszeichnungen, u. a. den Kulturpreis des Landes Oberösterreich (2001).

Er war bis zuletzt ein gern und häufig gesehener Gast und Diskussionspartner bei Veranstaltungen und verbrachte auch seine letzten Monate umgeben von seinen Lieblingsbüchern und Werken seiner Sammlung. "Das ist ein Mikl, und das ist ein Kubin", sind seine letzten Worte, an die ich mich erinnere.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung