Heikle Aufgabe für neue Kommission

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Waltraud Klasnic versicherte bei der Vorstellung ihrer Kommission am vergangenen Montag einmal mehr, dass vonseiten des Wiener Kardinals Christoph Schönborn absolute Unabhängigkeit und volle Kooperation der katholischen Kirche in Österreich zugesichert worden sei. Davor waren vor allem von der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ immer wieder massive Zweifel an der Unabhängigkeit und Aufklärungskompetenz von Waltraud Klasnic geäußert worden.

Als Zeichen dieser Unabhängigkeit versicherte Klasnic, dass Schönborn erst kurz vor der Präsentation der Kommission die Namensliste erhalten habe. Schönborns Reaktion gegenüber der FURCHE: „Ich bin sehr beeindruckt von der Zusammensetzung der Klasnic-Kommission. Ich habe großes Vertrauen in die professionelle und menschliche Qualität der Mitglieder. Diese Persönlichkeiten lassen keinen Zweifel daran, dass die Kommission völlig unabhängig arbeiten wird. Wir als Kirche werden uns an die Orientierungen der Kommission halten.“

Schönborn: Habe großes Vertrauen

Folgende Persönlichkeiten gehören der achtköpfigen Kommission an, die ehrenamtlich tätig sein werden, wie Klasnic betont: Die Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes Brigitte Bierlein; der Präsident der Opferhilfsorganisation „Weisser Ring“ und frühere Jugendgerichtshofpräsident Udo Jesionek, der frühere Wiener Stadtschulratspräsident Kurt Scholz. Auch mit dabei ist der frühere Vorsitzende der Plattform „Wir sind Kirche“ und FURCHE-Kolumnist Hubert Feichtlbauer. Weiters Ulla Konrad, die Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer Psychologinnen und Psychologen, der Psychiater und Neurologe Reinhard Haller sowie der Leiter der Abteilung für Jugendpsychiatrie der Landesnervenklinik Linz, Werner Leixnering, und die Richterin am Oberlandesgericht Graz und Mitbegründerin des „Forums gegen sexuellen Missbrauch“, Caroline List.

Die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ und die Grünen bleiben bei ihrer Kritik und fordern weiterhin eine staatliche Kommission. Ein Hearing mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch und Gewalt durch Geistliche findet indes heute, Donnerstag, im Parlament statt. Eingeladen hat dazu die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“. Die Grünen bieten den Rahmen dafür. (red)

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