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Fällt die „Feste Gibraltar“?

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Beharrlichkeit führt auch bei britischen Staatsmännern zum Ziel. Dies beweist jedenfalls der unleugbare spanische Erfolg, den die Madrider Diplomaten kürzlich mit Großbritanniens Bereitschaftserklärung zu Verhandlungen über den 250jäh- rigen Zankapfel Gibraltar verzeichnen konnten. Nicht weniger als neunmal bekundete Spanien in Verbal- und schriftlichen Noten der britischen Regierung, daß es bereit sei, freundschaftliche Gespräche zur Lösung des Gibraltarproblems zu führen.

Möglicherweise waren es zwei Faktoren, die jetzt Spaniens diplomatischer Ausdauer zu Hilfe kamen: einerseits der Beschluß der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 16. Dezember 1965, der die unverzügliche Aufnahme von Entkolonialisierungsgesprächen zwischen Spanien und Großbritannien festsetzt, und anderseits der groß angelegte spanische Entwicklungsplan für das Vorfeld von Gibraltar. Dieser Plan, von dessen Fortschritt sich erst kürzlich der spanische Entwicklungsplanminister und der Industrieminister persönlich überzeugten, umfaßt die Schaffung von Ölraffinerien, Stahlwerken, einer Papierfabrik und einiger Tourismuskomplexe. Seine erfolgreiche Verwirklichung würde bedeuten, daß Gibraltar selbst zu wirtschaftlicher Bedeutungslosigkeit herabgestuft wird und daß tausende spanische Arbeiter, die in Gibraltar beschäftigt werden, im eigenen Land ihr Auskommen finden.

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