Neuer Präsident für die Einheit der Christen

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Bischof Kurt Koch ist wieder in den Schlagzeilen! Der 60-jährige Schweizer war bis zum 30. Juni Bischof von Basel, seit 1. Juli ist er Nachfolger von Kardinal Walter Kasper als Präsident des Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

Koch wurde 1950 im Schweizer Kanton Luzern geboren. 1982 wurde er zum Priester geweiht, 1987 promovierte er über den evangelischen Theologen Wolfhart Pannenberg, 1989 habilitierte er sich und wurde Professor für Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Luzern. Am 6. Jänner 1996 wurde Koch zum Bischof von Basel geweiht.

Einer breiten Öffentlichkeit – auch in Österreich – wurde Koch durch den Konflikt mit dem Röschenzer Pfarrer Franz Sabo bekannt. Nach dessen Kritik an der Kirche und seinem Bischof wollte ihn Koch aus dem Amt drängen – vorerst vergeblich. Denn das katholische Kirchenrecht in der Schweiz trägt starke protestantische Züge: Es ist die Gemeinde, die den Pfarrer anstellt und bezahlt. Will eine Gemeinde ihren Priester behalten, ist der Handlungsspielraum für den Bischof denkbar klein. 2008 jedoch konnte der Konflikt durch ein persönliches Gespräch zwischen Koch und Sabo beigelegt werden.

Bereits im Februar habe Papst Benedikt XVI. bei Koch nachgefragt. Für Koch spricht vor allem seine unmittelbare Erfahrung mit dem Protestantismus. Der Papst habe sich eine Person gewünscht, welche die Kirchen der Reformation nicht bloß aus der Literatur kenne. Damit habe der Papst gezeigt, dass ihm nicht nur die Orthodoxen, sondern auch die Protestanten am Herzen lägen, so Koch.

Neuer Präfekt aus Kanada

Indes zieht sein 77-jähriger Vorgänger eine durchaus gemischte Bilanz: Das Gespräch mit den Orthodoxen sei gut vorangegangen, etwas enttäuscht sei er über den Verlauf des Dialogs mit den Protestanten, sagt Kardinal Kasper.

Auch an der Spitze der vatikanischen Bischofskongegration gibt eine Änderung: Der kanadische Kardinal und Erzbischof von Quebec Marc Ouellet wird mit 1. Juli neuer Präfekt und folgt damit dem 76-jährigen Kardinal Giovanni Battista Re, der aus Altersgründen seinen Rücktritt einreichte.

Erzbischof Rino Fisichella, bisherig Leiter der vatikanischen Akademie für das Leben, wird von Papst Benedikt XVI. mit der Leitung des neu geschaffenen Rats zur Neuevangelisierung betraut. (sj)

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