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* Neuer Seliger

Nach Hildegard Burjan (vgl. FURCHE 24) steht Österreich eine weitere Seligsprechung ins Haus: Nach der Anerkennung des Martyriums durch die zuständige Kardinalskommission sowie deren Bestätigung durch Benedikt XVI. steht der Seligsprechung von Provikar Carl Lampert nichts mehr im Wege.

Der 1894 in Göfis in Vorarlberg geborene Lampert geriet nach dem "Anschluss“ in Konflikt mit dem NS-Regime. Aufgrund einer Todesanzeige, die er für den 1940 im KZ Dachau ermordeten Priester Otto Neururer verfasste, wurde er in Innsbruck inhaftiert. Später kam der Provikar der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch in die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen-Oranienburg. Wegen angeblicher Spionage wurde er zum Tode verurteilt und am 13. November 1944 in Halle an der Saale durch das Fallbeil hingerichtet.

Mittlerweile hat Benedikt XVI. auch das für im Fall von Hildegard Burjan nötige Wunder bestätigt, sodass die Seligsprechung der Sozialreformerin nun stattfinden kann. Beim als Märtyrer anerkannten NS-Opfer Carl Lampert hingegen ist ein Wunder nicht notwendig. (red)

* Aufruf zum Ungehorsam

Die "Pfarrerinitiative“ ruft zum Ungehorsam auf. Die Reformorganisation rund um den früheren Wiener Generalvikar Helmut Schüller will u. a. Laien predigen lassen und die Kommunion auch Wiederverheirateten spenden. "Die römische Verweigerung einer längst notwendigen Kirchenreform und die Untätigkeit der Bischöfe erlauben uns nicht nur, sondern sie zwingen uns, dem Gewissen zu folgen und selbstständig tätig zu werden“, heißt es zum aus sieben Punkten bestehenden Aufruf auf www.pfarrer-initiative.at. Der Grazer Bischof und stv. Vorsitzende der Bischofskonferenz, Egon Kapellari, wies dies in einer Stellungnahme scharf zurück: Der Aufruf gefährde "auf schwerwiegende Weise“ die Einheit der Kirche. (APA/red)

* Freispruch für Wilders

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders ist von der Anstiftung zum Rassenhass und Diskriminierung von Muslimen freigesprochen worden. Der Richter begründete den Freispruch damit, dass sich die Äußerungen Wilders nicht gegen Individuen, sondern gegen ihren Glauben richteten. Wilders bezeichnete das Urteil als "Sieg für die Meinungsfreiheit“. (APA)

* Protest gegen Rydzyk

In der jahrelangen Auseinandersetzung mit dem nationalistischen Pater und Gründer von Radio Maryja, Tadeusz Rydzyk, intervenierte die polnische Regierung im Vatikan. Eine diplomatische Note sei dem Heiligen Stuhl zugeleitet worden, so ein Sprecher des Außenministeriums in Warschau. Darin habe die Regierung gegen die Tätigkeit des Ordensmanns protestiert, die das Ansehen Polens gefährde. Der Vatikan sei gebeten worden, Schritte einzuleiten, um solche Aktivitäten künftig zu unterbinden. Anfang der Woche hatte Rydzyk bei einem Seminar über Energiefragen im EU-Parlament in Brüssel Polens Behörden vorgeworfen, seinen Orden diskriminiert zu haben. (APA)

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