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Laut Expertenpapier für die neue Lehrerausbildung soll die Bakip weiterhin für den Einstieg in den Beruf reichen.

Das Wort „Kinderbetreuungseinrichtung“ wird langsam zum Unwort: Denn Kindergartenpädagoginnen stellen klar: Es gehe hier nicht nur um Betreuung, während die Eltern arbeiten, es gehe um elementare Bildung. Doch wie gut ausgebildet sind die Pädagoginnen im Kindergarten?

Einige Experten und Expertinnen und auch Pädagoginnen selbst machen deutlich: Die fünfjährige Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (Bakip) reiche alleine nicht mehr aus. Die Berufsentscheidung werde zu früh getroffen. Viele Bakip-Absolventinnen finden daher oft nicht in den Beruf oder er führt leicht in eine Sackgasse, die keinen Umstieg in andere Bildungsberufe ermöglicht.

Turnus für Kindergärtnerinnen

Das Expertenpapier im Auftrag des Bildungsministeriums zur Lehrerausbildung Neu sieht nun für alle, die im Bereich Pädagogik arbeiten wollen, eine gemeinsame Erstausbildung im Rahmen eines Bachelors an der Uni und den Pädagogischen Hochschulen vor. Danach ist eine sogenannte „Induktionsphase“ (eine Art Turnus) für alle Pädagoginnen und Pädagogen verpflichtend. Ausnahmen gibt es aber für Kindergarten- und Sozialpädagoginnen. Für diese soll weiterhin der Abschluss der Fachschule mit Matura für den Einstieg in den Beruf reichen; doch auch Kindergartenpädagoginnen müssten verpflichtend einen Turnus absolvieren. Für bestimmte Funktionen im Kindergarten soll aber der Bachelor oder Master erforderlich sein. Für die weiterführende Ausbildung werden die Bakip-Jahre angerechnet.

Warum die Bakip weiterhin für den Berufseinstieg reicht, erklärt die Expertengruppe vor allem damit, dass aus praktischen Gründen nicht auf diese Absolventinnen verzichtet werden könnte. Der Dachverband der Berufsgruppen der Kindergarten- und Hortpädagoginnen begrüßt das Expertenpapier: „Erste Weichen in die Zukunft sind gestellt.“ Die Bildungsexpertin Cornelia Wustmann – sie wird ab März die erste Professur für Frühkindpädagogik in Österreich antreten (siehe Interview unten) – spricht sich im Sinne des Papiers dafür aus, dass Fachschulen und Unis enger zusammenarbeiten sollten. Das Papier soll nun mit allen möglichen Interessenvertretungen diskutiert werden. Das neue Ausbildungsmodell soll noch in dieser Legislaturperiode starten.

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