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Die Pfarrkirche in Thüringerberg

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Die Pfarrkirche zum HL Andreas, ein Bau des späten 18. Jahrhunderts, war durch späte Umgestaltungen und Einrichtungsgegenstände alles eher als ein Kunstdenkmal. Der Wunsch nach Vergrößerung bot Anlaß, sie innen vollends umzugestalten. Dabei ging es nicht darum, einen Wallfahrtsort der Gegenwartskunst zu schaffen, sondern einen schlichten Betraum, der Dorflandschaft entsprungen und angepaßt. Simse und Hohlkehlen wurden entfernt und klare kubische Raumverhältnisse geschaffen, zarte Stuckreliefs an der Decke, Kreuzwegstationen aus farbigem Kunststein und Altäre in dunkelgrünem Marmor gaben dem Raum das neue Gesicht. Die innere Sammlung wird durch die farbig sehr ansprechenden Fenster mit den Gestalten der Apostel erreicht, die ein bald leuchtendes, bald diffus wirkendes Licht einlassen. Der kostbar gefaßte Tabernakel bildet den glanzvollen Mittelpunkt eine Bethauses, das auf allen modischen Effekt bewußt verzichtet, vielleicht aber gerade aus seiner Schlichtheit jene innere Wahrheit’ bezieht, die als echter Ausdruck der Religiosität einer Landgemeinde gelten mag.

Neben gedämpftem Weiß wird die Farbstimmung im Raum durch Verwendung von zartem Grün und Rot bestimmt — Anlehnungen an den einmal gewesenen barocken Raumcharakter — ,und von der Verwendung einer Materialeinheit, die zusammenklingt.

So ist durch diese Restaurierung die gotische Stadtpfarrkirche zu Feldkirch in ihrer ursprünglichen Wirkung wiedererstanden. Aus den schlanken Steinsäulen steigen die Gewölberippen strahlenförmig nach oben und schließen in 18 Meter Höhe ein Raumgefüge mit Mittelsäulen, wie es von Chur bis Schwaz kein schöneres gibt.

In Vorarlberg ist seit 1945 im kirchlichen Bereich eine besonders rege Bautätigkeit festzustellen. Auffallend ist das Interesse der Gläubigen, die nicht bloß in Bauausschüssen mitreden, sondern sich auch praktisch sehr einsetzen bei der Aufbringung der finanziellen Mittel. Bemerkenswert ist, daß für das künstlerische Schaffen auch Kräfte von außen herangezogen werden.

An Kirchenneubauten wurden bis jetzt fertiggestellt: Vandans von Architekt Feßler aus Innsbruck, von Architekt Linder aus Stuttgart die Kirchen in Bings, Bludenz (Fatima) und Lorüns, von den Vorarlberger Architekten Ender und Magloth Tisis und Muntlix, vom Bregenzer Architekten Braun die Kirche St. Gebhard in Bregenz, von Architekt Wouk die in Nofels, von Architekt Marte Brederis und von dem aus Altach stammenden und in Biberach schaffenden Architekten Kopf die Kirche in Altach.

Im Bau sind Kirchen in Dornbirn und Rohrbach (Architekten Kopf und Kotz), in Gantschier (Architekt Pfeifer) und Levis (Architekten Meusburger und Ramersdorfer).

Größere Kapellen wurden in dieser Zeit ge-

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